Lunge trainieren mit Spaß – die Mundharmonika als Lungentrainer!

Mundharmonika spielen ist ein hervorragendes Lungentraining. So kannst du mit Spaß deine Lunge trainieren und die Atemmuskulatur stärken. Erfahre jetzt, wie du die Mundharmonika als Lungentrainer nutzen kannst.

Lunge trainieren mit Mundharmonika

Atmen – die meisten von uns machen sich keine Gedanken darüber. Doch für Millionen von Menschen ist das Atmen ein täglicher Kraftakt. Die Lunge brennt und pfeift. Bei Belastung, wie dem Treppen steigen, wird die Luft knapp. Die Lebensqualität leidet durch Lungen-Schmerzen stark.

Menschen, die mit diesen Problemen zu kämpfen haben, sind oft an ihre Wohnung gefesselt und werden zusehends isoliert und depressiv.

Oft ist der Verlust des Atemvermögens ein schleichender Prozess. Ab dem Alter von 20 Jahren nimmt die Lungenfunktion mit steigendem Alter ab. Sie geht im Laufe des Lebens um ein Drittel zurück.

Viele Leute merken erst zu spät, dass es ein Problem mit ihrer Lunge gibt. Oft wird die mangelnde Lungen-Fitness eben aufs Alter oder den Raucherhusten geschoben. Dabei kann man auch im hohen Alter noch fit sein. Wenn bei alltäglichen Tätigkeiten die Luft knapp wird, dann solltest du zur Abklärung ab zum Arzt.

Die Abnahme der Lungenkapazität hängt mit dem Verlust der Elastizität der Lunge und ihrer eingeschränkten Beweglichkeit zusammen. Die gute Nachricht ist, dass an diesem Punkt ein gezieltes Fitnesstraining für die Lunge den fortschreitenden Verlust der Lungenfunktion verzögern kann.

Genau hier kann dir die Mundharmonika helfen. Denn das Musizieren mit Blasinstrumenten ist ein gutes Training für die Atemmuskulatur. So bietet dir die Mundharmonika nicht nur ein effektives Trainingsgerät für die Lunge. Nebenbei steigert das Mundharmonika-Spielen auch das Wohlbefinden. Denn allein das Spielen macht dir Spaß.

Und in einer Gruppe oder im Verein findest du dadurch auch neue Kontakte. Ein Lungentraining mit der Mundharmonika steigert dadurch die Lebensqualität und eröffnet dir ein spannendes Hobby.

Die Lunge und Atemmuskulatur trainieren bei COPD, Asthma und Bronchitis

Obwohl von vielen unterschätzt, sind Probleme mit der Atmung sehr häufig. In Deutschland sind zwischen 4 bis 7 Millionen Menschen davon betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass Lungenprobleme bis 2030 die dritthäufigste Todesursache weltweit sein werden.

Doch diese Leiden betreffen nicht nur ältere Menschen. Beispielsweise treten Asthma Bronchialis und eine chronische Bronchitis bereits im Kindesalter auf. Atemprobleme können auch durch Allergien oder als Corona-Spätfolgen nach einer CoVid-19-Erkrankung auftreten.

Coronavirus Lunge Langzeitfolgen Maßnahmen

Auch COPD (engl. Chronic Obstructive Pulmonary Disease), ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Lunge, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Sie betrifft überwiegend ehemalige Raucher oder Menschen mit durch Schadstoffe belastete Lungen. COPD ist schon jetzt eine weit verbreitete Lungenkrankheit.


Ob Asthma Bronchialis, COPD oder Lungenfibrose – die Ausprägungen sind vielfältig, haben aber ähnliche Symptome:

  • Lungenschmerzen und Brennen der Lunge

  • Erschöpfung und eine herabgesetzte Leistungsfähigkeit, aufgrund niedriger Sauerstoffaufnahme

  • Atemnot bei Belastung und Anstrengung

  • Häufiger Husten und Überempfindlichkeit der Lunge

  • Eingeschränkte Lungenfunktion, Atemschwäche macht tiefes Einatmen nötig

  • Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer)

Je nach Ausprägung wird die Lungenfunktion beim Einatmen, Ausatmen oder beidem behindert. Aufgrund der Verengung der Atemwege, kommt es dazu, dass nur noch flach geatmet wird. Das wiederum bedeutet, dass das eigentlich vorhandene Lungenvolumen gar nicht ausgeschöpft wird.


An diesem Punkt kannst du mit gezieltem Training für die Lunge ansetzen. Denn damit lässt sich zwar eine bestehende Schädigung nicht wieder herstellen. Doch du kannst durch Trainieren der Atemmuskeln das vorhandene Potential völlig ausschöpfen und dir damit zu mehr Leistungsfähigkeit verhelfen.

Wie kannst du die Lunge stärken und das Lungenvolumen trainieren?

Die gute Nachricht ist, die Lunge lässt sich durch ein Training stärken. Auch das Lungenvolumen kann durch einige gezielte Maßnahmen vergrößert werden. Durch so ein Atem-Training lässt sich auch der Abbau der Leistungsfähigkeit der Lunge mit fortschreitendem Alter bremsen.

Close Shot Lunge Modell plastisch

Das Lungenvolumen hängt nämlich neben dem Alter, der Körpergröße und Geschlecht auch vom individuellen Trainingszustand ab. Beim gesunden Erwachsenen liegt das Volumen der Lunge bei zwei bis drei Litern. Sportler bringen es auch auf ein Volumen von acht bis zehn Litern.


Für das Training der Lunge gibt es mehrere Möglichkeiten. Welche für dich in Frage kommt, hängt einmal davon ab, wie belastbar du bist. Denn bei geschädigter Lunge ist am Anfang ein hartes Training kontraproduktiv. Oft empfiehlt sich daher ein behutsamer Einstieg.

Für das Trainieren der Lunge werden oft folgende Optionen angeboten:

  • Ausdauersport – Ist nur für Gesunde und Menschen mit leichten Einschränkungen am Anfang sinnvoll.

  • Lungensport – Wird für Menschen mit Lungenkrankheiten unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.

  • Musiktherapie – Durch Musizieren mit Instrumenten, wie der Mundharmonika oder Singen, wird die Lunge gestärkt.

Auf die einzelnen Möglichkeiten, deine Lunge zu trainieren, gehe ich im Folgenden genauer ein.

Sport und Laufen: Mit gezieltem Ausdauer-Training die Lunge trainieren

Jeder kann durch gezieltes Training und durch regelmäßige körperliche Bewegung, die Leistungsfähigkeit der Lunge erheblich verbessern. Besonders Ausdauer- und Konditionssportarten sind für die Linderung der Symptome einer langwierigen Lungenerkrankung gut geeignet.

Beine Läufer Straße

Durch ein gezieltes Ausdauertraining, wie zum Beispiel Nordic Walking, lässt sich das Leistungsvermögen der Lungen um knapp 30% verbessern. Dabei muss beachtet werden, dass dies natürlich etwas Zeit benötigt.


Weitere Sportarten, die die Leistungsfähigkeit der Lunge stärken können, sind zum Beispiel:

  • zügiges Gehen und Nordic Walking

  • Wandern

  • Radfahren, auch auf dem Heimtrainer

  • Schwimmen

  • Laufen und Joggen

  • Skilanglauf


Die Steigerung der Leistungsfähigkeit durch Sport erfolgt größtenteils durch Erhöhung der Sauerstoffaufnahme. Das heißt, die Effizienz des Körpers, Sauerstoff aufzunehmen und zu verwerten wird gesteigert. Allerdings werden dabei die Atemmuskeln nicht oder nur kaum trainiert.

Menschen, die durch Lungenerkrankungen vorbelastet sind, sollten vor einem Sportprogramm besonders vorsichtig sein. Denn durch Sport kann es, zum Beispiel bei Asthmatikern, zu einer Atemnot durch ein Belastungsasthma kommen.

Durch ein Sportprogramm kannst du also auch schnell an deine Belastungsgrenze kommen. Daher ist es ratsam, vor einem Training, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Dann kannst du auch von einem leichten Sportprogramm profitieren.

Die europäische Atemwegsgesellschaft empfiehlt für Menschen mit chronischen Atemwegsbeschwerden, ein fünfmaliges Training pro Woche mit bis zu 60% der maximalen Leistungsfähigkeit zwischen 20 und maximal 60 Minuten. Diese Leistungskapazität muss natürlich unter ärztlicher Aufsicht vorher erst ermittelt werden.

Weil die Auswahl und Durchführung bei Menschen mit Problemen der Lunge so empfindlich ist, gibt es auch ganz spezielle Angebote für Lungenkranke. Im Lungensport können Menschen mit Lungenproblemen in der Gruppe und unter ärztlicher Aufsicht ein sicheres Sportprogramm durchführen.

Close Shot Arzt

Auf jeden Fall solltest du, wenn du bereits Probleme mit der Atmung oder deiner Leistungsfähigkeit hast, vor dem ersten Training mit deinem Lungenarzt sprechen. Dieser kann mit dir klären, welche Sportart für dich am besten geeignet ist und wie stark du dich beanspruchen kannst.

Musiktherapie zur Stärkung der Lunge

Lungentraining mit Musik kombiniert – nach diesem Prinzip funktioniert Musiktherapie zur Stärkung der Lunge. Diese ist eine wirksame Alternative zum schweißtreibenden Sport.

Konventionelles Ausdauertraining ist prima für Gesunde, keine Frage. Doch gerade bei Menschen, mit eingeschränkter Lungenfunktion, kommt man eventuell schnell an seine Grenzen. Denn die Beanspruchung ist mitunter schon zu hoch.

Zudem trainiert das Konditionstraining in erster Linie ja den Sauerstofftransport und eben nicht die Atemwegsmuskulatur optimal. Mitunter führt Sport also nicht zur gewünschten Verbesserung der Atmung an sich. Und dafür gibt es wiederum besondere Trainings.

Eine effektive Möglichkeit die Atmung zu verbessern, ist die Musiktherapie. Dabei können Menschen mit Lungenproblemen sanft an ihre Grenzen gehen und nebenbei durch das Musizieren Spaß haben. Weil die Musiktherapie im medizinischen Umfeld meist in der Gruppe durchgeführt wird, ergeben sich zudem auch neue Bekanntschaften. Das wirkt wiederum der Vereinsamung entgegen.

Junge Frau singt

Kern der Musiktherapie für die Lunge ist das Musizieren. Man spielt also ein Blasinstrument oder singt in der Gruppe. Denn durch das Spielen eines Blasinstruments oder das Singen, wird die Lunge besonders gefordert und dadurch Stück für Stück gestärkt.

Wenn du unter einer eingeschränkten Lunge leidest, mag es auf den ersten Blick abwegig klingen, ein Instrument zu spielen. Schließlich ist es schon im Alltag anstrengend genug. Doch gerade für das Musizieren ist schon einiges an Atemkontrolle notwendig. Und genau diese Atemkontrolle ist für dich jetzt so wertvoll. Denn durch sie kannst du das vorhandene Lungenvolumen voll ausschöpfen.

Selbst funktionierende Atemwege nutzen wenig, wenn sie nicht komplett genutzt werden. Denn wir atmen im Alltag meist mit der flachen Brustatmung. Und diese nutzt nur einen Bruchteil der gesamten Lungenkapazität aus.

Für das Musizieren mit einem Instrument wird allerdings die Zwerchfellatmung eingesetzt. Diese nutzt die gesamte Lunge zur Atmung. Durch das regelmäßige Musizieren schulst du also den effektiven Einsatz der Lunge und stärkst die zur Atmung genutzten Muskeln.

Und das Training der Lunge durch Musik wirkt gut, wie Professor Dr. Harald Morr, Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung, feststellt. Denn es hat sich gezeigt, dass sich durch das Spielen eines Blasinstruments die Lungenfunktion im Vergleich zu Nichtbläsern verbessert. Und dies wiederum wirkt der Verschlechterung der Atemfunktion entgegen.


Weitere Vorteile der Musiktherapie für das Training der Lungen sind:

  • Eine Verbesserung der körperlichen Symptome

  • Verbesserung der Lebensqualität

  • Höhere Belastungsfähigkeit

  • Psychisches Wohlbefinden und Spaß durch die Musik


Mit der Musiktherapie lässt sich also der Spaß des Musik-Machens, mit der Therapie verbinden. Anstatt langweilige Übungen zu machen, wird man durch die Musik entspannt und stimuliert. Das Lungentraining geschieht dabei quasi als Nebenprodukt.


Junge Frau spielt Querflöte


Bei der Musiktherapie werden zum Beispiel folgende Instrumente verwendet:

  • Mundharmonika

  • Flöte

  • Klarinette

  • Saxophon

  • Trompete


Dabei sind aber nicht alle Instrument gleich gut geeignet. Denn sie unterscheiden sich durch den für die Tonerzeugung benötigten Anblasdruck. Der ist zum Beispiel bei einer Trompete höher, als bei einer Mundharmonika.

Für den Einstieg sind daher einfache Instrumente, wie die Flöte oder die Mundharmonika, besser geeignet, weil sie einen sanften Einstieg ermöglichen. Eine Überforderung, durch ein Instrument wie die Trompete, sollte zudem vermieden werden.

Auch sind Instrumente mit einer hohen Tonlage denjenigen mit einer niedrigen vorzuziehen. Das liegt daran, dass für die tiefen Instrumente, wie etwa der Tuba, ein zu niedriger Blasdruck benötigt wird. Der Trainingseffekt ist also bei einem hohen Instrument größer.

Mit Spaß: Einfaches Lungentraining mit der Mundharmonika

Mit der Mundharmonika kannst du deine Lunge effektiv trainieren und damit dein Lungenvolumen erhöhen. Das weiß jeder, der das Mundharmonika-Spielen erlernt hat aus eigener Erfahrung. Denn durch das Spielen wird eine gute Atemkontrolle trainiert.



Das funktioniert so wirkungsvoll, dass die Mundharmonika in den Vereinigten Staaten von Amerika ins Visier der Lungenärzte gekommen ist. Dort wird die Mundharmonika nämlich als Trainingsgerät zum Lungentraining in der Musiktherapie eingesetzt.

Die amerikanische COPD Stiftung hat dafür extra das Programm „COPD360 Harmonicas for Health“ gestartet. Teilnehmer bekommen, neben einer Mundharmonika, ein Handbuch mit Liedern und Anleitung zum Training. Darüber hinaus gibt es in mehreren Städten Gruppen, bei denen COPD Patienten gemeinsam musizieren.

Vergleichbare Programme, mit der Mundharmonika als Atemtrainer, gibt es auch in anderen Kliniken. Zum Beispiel in der renommierten Mayo Clinic, in der die Mundharmonika auch Teil einer Studie in deren Ableger in Jacksonville, Florida, war. Die positive Wirkung des Mundharmonika-Spiels für die Lunge, wurde zudem, wie weiter unten gezeigt, in mehreren Studien untermauert.


Warum ist die Mundharmonika ein effektives Trainings-Gerät für die Lunge?

Doch warum ist gerade die Mundharmonika so ein effektives Trainings-Gerät für die Lunge? Das liegt gleich an einem Bündel von Gründen.

Mundharmonika in Hand vor Wiese mit Gänseblümchen

1 Beide Luftrichtungen werden trainiert

Als erstes ist die Mundharmonika das einige Instrument, bei dem ein Ton sowohl durch Ausatmen wie durch Einatmen erzeugt wird. Im Gegensatz zu anderen Instrumenten, wie z.B. der Flöte, werden durch das Spielen der Mundharmonika also beide Luftrichtungen trainiert. Die Lunge wird dadurch also effektiver gestärkt.

2 Der Luftstrom wird eingeengt

Als nächstes wird durch die Mundharmonika der Luftstrom eingeengt. Gerade beim Training für COPD wird eine Einengung des Luftstroms auch verwendet. Denn die Verengung des Luftstroms erzeugt einen Gegendruck. Dadurch muss die Lunge stärker arbeiten. Ein Muskel wächst durch diese Arbeit am Widerstand.

3 Die Luft wird kontrolliert abgegeben

Beim Spielen der Mundharmonika ist obendrauf die Kontrolle des Atems wichtig. Denn um einzelne Noten zu spielen, muss die Luft kontrolliert und in Schüben ein- und ausgeatmet werden. Diese Kontrolle fehlt aber Menschen mit Lungenproblemen oft. Das Spielen der Mundharmonika trainiert diese Fertigkeit nebenbei.

4 Eine Kraftvolle Atmung wird genutzt

Um genügend Lautstärke zu entwickeln, ist auch bei der Mundharmonika eine kraftvolle Atmung notwendig. Gerade Menschen, denen die Luft ausgeht, neigen jedoch dazu, flach zu atmen und zu hecheln. Durch die bei jedem Blasinstrument zu erlernende Zwerchfell-Atmung, wird die Atmung hingegen wieder voll und kräftig. Das liegt daran, dass mit dem Zwerchfell die Lungenkapazität vollends genutzt wird.

5 Das Bewusstsein für die Atmung wird verbessert

Und, nicht zuletzt, erhöht das Spiel auf der Mundharmonika das Bewusstsein dafür, wie du atmest. Durch die erhöhte Kontrolle des Atemvorgangs, kannst du, wenn dir die Luft ausgeht, dadurch effektiver Atmen, wodurch du schneller wieder fit bist.


Das Mundharmonika-Spielen enthält also schon von Natur aus, wesentliche Elemente einer konventionellen Lungen-Übung. Zusätzlich kommt aber der Spielspaß hinzu, der bei jedem Instrument vorhanden ist.

Dieser Spaß lenkt von der Übung ab. Das ist also ein psychologischer Trick, der die Übung angenehmer und dadurch leichter macht. Die Mundharmonika optimiert die Atemprozesse spielerisch.

Zudem gibt dir die Mundharmonika als Atemtrainer durch den Spaß einen Stoß guter Laune. Dieser Effekt ist besonders dann wertvoll, wenn du aufgrund deiner Lungenleiden, eh schon unter der täglichen Tristesse leidest.

Junge Frau schaut voller Vorfreude aus Fenster, sentimentale Stimmung

Und auch das Musizieren in einer Mundharmonika-Gruppe, wie es sie zum Beispiel in einem Mundharmonika-Verein gibt, hilft dir Anschluss an andere Menschen zu finden. Das führt zur angenehmen Freizeitgestaltung, gemeinsamen Späßen und erhöht die Lebensfreude.


Studien belegen die Wirksamkeit der Mundharmonika als Atemtrainer

Die positive Wirkung des Mundharmonika-Spiels auf die Lungenfunktion wurde auch in einigen medizinischen Studien untersucht. Berichte aus der Praxis legten nahe, dass regelmäßiges Spielen der Mundharmonika die Lunge stärken kann.

In einer im Jahr 2013 in Kirksville, Missouri, durchgeführten Studie verbesserte sich die Leistungsfähigkeit so sehr, dass die Studienteilnehmer eine längere Strecke in der selben Zeit zurücklegen konnten. Sie berichteten auch darüber, dass ihre Kurzatmigkeit abgenommen hatte. Zudem wurde eine verbesserte allgemeine Lebensqualität festgestellt, weil die Teilnehmer wieder über mehr Freiheit im Alltag verfügen.

Da die Studiengruppe recht klein war und die Mundharmonika-Spieler weiterhin konventionelles Lungentraining erfahren haben, blieb aber unklar, welcher Effekt auf das Lungentraining zurückzuführen war.

Um dieser Frage nachzugehen, wurde von Mary Hart in 2018 einer Nachfolgestudie in Dallas, Texas, eine Gruppe von Lungenpatienten zusammengestellt. Die Teilnehmer erhielten eine Mundharmonika, ein Notenbuch mit einfachen Liedern und sollten jeden Tag mindestens 30 Minuten Mundharmonika spielen. Zudem traf sich die Gruppe, die sich den Namen „Harmaniacs“ gab, jede Woche für 2 Stunden um gemeinsam zu musizieren.

Zu Beginn wurde ihre Lungenfunktion gemessen. Dies wurde nach 12 Wochen wiederholt. In den drei Monaten Training hatte sich die Atemmuskelfunktion signifikant gebessert. Und das sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Und das ganz ohne begleitendes konventionelles Lungentraining.

Ärztin vergleicht 2 Röntgen-Aufnahmen der Lunge

Der Effekt blieb auch Monate später erhalten, wie eine darauffolgende Kontrollmessung mit 6 Monaten Abstand ergab. Das liegt allerdings möglicherweise auch daran, dass die Studienteilnehmer nach der Studie weiterhin Mundharmonika spielten, weil es ihnen so viel Spaß machte.

Frau Hart berichtete auf einer Konferenz der amerikanischen Lungenärzte, dass die verbesserte Atemkontrolle, die für das Mundharmonika-Spiel notwendig ist, dazu führt, dass die Atemwegs-Muskeln gestärkt und die Atmung dadurch effektiver wird.

Das Spielen der Mundharmonika steigerte nebenbei auch das Selbstvertrauen der Mundharmonika-Spieler. Für einige brachte es Stressabbau, andere fanden es einfach lustig oder genossen die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.

Obwohl die Untersuchung abgeschlossen ist, spielen die Harmaniacs weiter und geben hin und wieder Konzerte in Dallas.

Unterm Strich, ergeben diese Studien also, dass die Mundharmonika durchaus einen nachweisbaren Effekt auf die Lungenfunktion hat. Sie verbesserte sich bei allen Teilnehmern. Genauso verbesserte sich auch das subjektive Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit im Alltag.


Du willst jetzt mit dem Mundharmonika spielen loslegen? Hier gibt es weiterführende Informationen:



C.A. Seydel Pulmonica® – das Gerät um die Lunge zu trainieren

Die Pulmonica®* ist eine speziell für die physiotherapeutische Atemtherapie entwickelte Mundharmonika. Sie ermöglicht ein schonendes Training für die Atemwege und ist ein „Atemgerät“ für Nicht-Musiker.

Auf die Idee für die Pulmonica® kam Dana Keller im Jahr 2013 in den USA. Ein Familienmitglied erkrankte damals an einer Lungenkrankheit und sie schlug ihm vor, Mundharmonika zu spielen, um seine Lunge zu stärken. Zu dieser Zeit war ihm, als Lungenfacharzt, die positive Wirkung der Mundharmonika bereits bekannt gewesen.



Er stellt bald selbst fest, dass die handelsüblichen Mundharmonikas für seine Zwecke nicht optimal waren. Denn sie sind ja für das Musizieren entwickelt und oft wollen seine Patienten die Vorteile der Mundharmonika bekommen auch ohne Spielen zu lernen.

Also wandte er sich an die älteste Mundharmonika-Fabrik der Welt, die Firma C.A. SEYDEL Söhne in Klingenthal. Zusammen mit Seydel wurde eine Spezial-Stimmung entwickelt, die für das Training der Lunge optimiert ist.

Kernpunkt der Stimmung ist ihre tiefe Tonlage. Diese liegt viel tiefer, als bei herkömmlichen Mundharmonikas. Durch die tiefen Töne, ist beim Spielen ein höherer Druck beim Ein- und Ausatmen notwendig. Gerade das Atmen gegen diesen Widerstand trainiert die Lunge effektiv.

Zudem wird durch den Widerstand beim Atmen, der Einsatz der Zwerchfell-Muskulatur beim Spielen aktiviert. Diese Nutzung der Bauchatmung ist eine Voraussetzung für das optimale Ausschöpfen des Lungenvolumens. Denn oft erlernen Sängerinnen, Redner und Sportler genau diese Atemweise, um besser Atmen zu können.

Durch die resonanten Vibrationen spürt man die Arbeit der Lunge und des Zwerchfells besser. Dadurch wird die Grundlage für ein bewusstes Atmen gelegt.

Die einzelnen Stimmzungen sind darüber hinaus so gestimmt, dass sie zusammen einen pulsierenden Klang ergeben. Diese Vibrationen dringen tief in die Lunge und den Sinus ein. Der pulsierende Luftstrom wirkt schleimlösend und fördert das Abhusten.

Wellen symbolisieren Vibration

Befreit vom Schleim, der die Lunge sonst belegt, wird die Funktion der Lunge nochmals gesteigert. Der Sauerstofftransport erhöht sich und das Atmen wird insgesamt freier. Doch die Wirkung dieser besonderen „Lungenmundharmonika“ geht noch weiter. Denn die besondere Stimmung wirkt auch beruhigend und Stress-lösend. Der durch die tiefe Stimmung erzeugte meditative Klang hilft dir beim Abschalten.

Die Pulmonica®* ist daher alles in allem die effektivste Möglichkeit, die Lunge mit der Mundharmonika zu trainieren. Für sie benötigst du keinerlei Musikkenntnisse. Von den Vorteilen kann also jeder profitieren.

Pulmonica® Erfahrungen und Bewertung

Die Wirkung der Pulmonica® wurde 2013 am Senior Friendship Center in Sarasota, Florida, in einer Vorstudie untersucht. Die Ergebnisse der Studie waren, wie auch die bereits erwähnten anderen Studien mit Mundharmonikas als Lungentrainer, sehr positiv.

Unter der Leitung von Dr. William Weiss wurden Patienten ausgesucht, die an COPD im 3. Stadium litten. Die Patienten erhielten die Anweisung, einfach so tief und langsam durch die Pulmonica® zu atmen, wie es ihre Lungen mitmachten. Dabei sollten sie sich im Laufe der Zeit von den höheren Tönen, zu den anstrengenderen tiefen vorarbeiten.

Die Vorstudie verlief positiv, denn die gemessenen Werte für Exhalations-Druck und Lungenkapazität stiegen zwischen 34 und 46%. Das ist deutlich mehr, als in den Studien, die eine gewöhnliche Mundharmonika verwendet haben.

Auch die anderen Parameter, zum Beispiel die gesteigerte Lebensqualität oder die Belastbarkeit, stieg bei allen Studienteilnehmern. Auch hier ergibt sich das gleich Bild, wie bei den vorangehenden Studien.

Insgesamt berichten Menschen, die die Pulmonica® nutzen, dass sie sich besser fühlen, je mehr sie Pulmonica®* spielen.


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Was ist der Unterschied zwischen der Pulmonica® und einer Mundharmonika?

Im Grunde genommen handelt es sich rein äußerlich bei der Pulmonica® um eine ganz normale Mundharmonika. Sie hat zum Beispiel die selbe Größe, wie eine diatonische Mundharmonika (auch Blues Harp genannt).

Die Unterschiede zwischen der Pulmonica® und einer normalen Mundharmonika stecken aber im Inneren. Die Pulmonica® ist nämlich zum einen viel tiefer gestimmt, als eine Mundharmonika von der Stange. Durch diese tiefe Stimmung hast du beim Spielen mehr Widerstand. Und dieser macht das Lungentraining somit effektiver.

Diatonische Mundharmonika

Zum anderen ist die Pulmonica® anders gestimmt. Bei ihr liegt der Fokus mehr auf dem Akkordspiel, statt, wie bei einer handelsüblichen Mundharmonika, beim Melodiespiel. Alles ist auf den Einsatz für das Lungentraining hin optimiert.

Zudem wurde die Stimmung der Mundharmonika so gewählt, dass sie beruhigend klingt. Und die Schwebungen der miteinander klingenden Stimmzungen erzeugen starke Vibrationen, die schleimlösend sein sollen.

Seydel Medical Harp

Aus dem Hause C.A. Seydel gibt es übrigens nochmals eine weitere Mundharmonika, die extra für den Gebrauch beim Lungentraining hin entwickelt wurde. Diese nennt sich Seydel Medical Harp und wurde von Dr. MD. John Schaman entwickelt.

Seine Überlegungen waren dabei ähnlich, wie die Ideen, die der Pulmonica® zugrunde liegen. Die Seydel Medical Harp verwendet insgesamt 8 Akkorde. Sie ist allerdings nicht besonders tief gestimmt.

Auch die Seydel Medical Harp überzeugte bei den klinischen Tests, die durch Dr. Schaman durchgeführt wurden.

Weil die Akkorde auch Praxis-nah gewählt wurden, wird die Medical Harmonica übrigens auch gerne von Musikern verwendet. Allerdings ist die Medical Harp nur im Fachhandel erhältlich.

Mundharmonika immer gut trocknen und reinigen

Nach dem Spielen der Mundharmonika solltest du das Instrument nach jedem Gebrauch ausklopfen und gut austrocknen lassen. Denn beim Spielen beschlägt die Feuchtigkeit aus der Atemluft im Inneren des Instruments.

Es können sich dadurch Keime im Instrument vermehren, die zu Infektionen in der Lunge führen können. Gerade bei Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen, ist die Reinigung deiner Mundharmonika also wichtig.

Mundharmonikas mit Kunststoff-Körper kannst du übrigens auch nach dem Spielen mit Wasser ausspülen.

Fazit

Millionen von Menschen leiden heutzutage unter Lungenproblemen. Doch für die Steigerung der Lungenkapazität gibt es effektive Trainingsmöglichkeiten.

Bei Atemnot und Atem-Problemen solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren und es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zusammen mit dem Arzt kann dir effektiv geholfen werden.


Für die Steigerung der Lungenfunktion und Stärkung des Atmens gibt es die folgenden Möglichkeiten:

  • Ausdauersport und Lungensport steigern durch Verbesserung der Sauerstoffaufnahme die Leistungsfähigkeit. Sportliche Betätigung kann jedoch für Menschen mit Lungenproblemen bereits eine sehr hohe Belastung darstellen.

  • Auch Atemtraining und Musiktherapie steigern durch gezieltes Training der Atem-Muskulatur das Lungenvolumen. Sie gehen sanfter vor und ermöglichen es also auch Menschen mit einer geschädigten Lunge, ihre Atmung zu stärken.

  • Mit der Mundharmonika lässt sich verbunden mit Spiel-Spaß das Lungenvolumen und die Atmung effektiv steigern.

Die Wirksamkeit der Mundharmonika für das Lungentraining ist in Studien belegt. Sie bietet eine einfache Möglichkeit auch zu Hause etwas für deine Lunge zu tun. Und das Mundharmonika-Spielen fördert zudem durch den Spaß, den du dabei hast, dein Wohlbefinden.


Die Pulmonica®* ist ein Lungen-Trainingsgerät für Nicht-Musiker und hat eine vierfache Wirkung:

  • Der Widerstand der tiefen Stimmung kräftigt die Atem-Muskulatur.

  • Die Vibrationen sind schleimlösend und befreien die Atmung.

  • Das Spielen der Mundharmonika führt zum bewussteren Atmen mit Hilfe der Bauchmuskulatur.

  • Der pulsierende Klang wirkt meditativ-beruhigend und steigert das Wohlbefinden.

Sie ist daher das effektivste Trainingsgerät für das Lungentraining mit der Mundharmonika.



Jetzt mit dem Mundharmonika spielen beginnen? Hier findest du weitere Information:




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Quellen

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