Die Mundharmonika ist ein Musikinstrument, das in vielen Musikstilen gespielt wird. Für das Instrument gibt es unterschiedliche Namen. Ursprünglich wurde es Mundorgel genannt. Im bayerischen Dialekt heißt es auch Goschnhobel oder bayerische Harmonika. Das Instrument heißt so, weil es ursprünglich dazu gedacht war, sich beim Spielen von Melodien gleichzeitig zu begleiten. Bei der Begleitung spielt man Harmonien (Akkorde), daher also der Name Harmonika.
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Auf Englisch heißt die Mundharmonika „Harmonica“ oder „Mouthorgan“. Oft bezeichnet man die Richter-Mundharmonika auch als „Blues Harp“ oder „Mississippi Saxophone“. In den romanischen Sprachen, wie etwa Spanisch, Französisch oder Italienisch heißt sie „armónica“ oder „harmónica“. In Südamerika nennt man sie auch Gaita. Manche nennen Sie auch neckisch „Muntermonika“, „Muntamonika“ oder „Mundamonika“.
Zum Spielen wird das Instrument an den Mund gebracht. Genauer gesagt zwischen die Lippen. Dabei werden Töne durch Blasen oder Ziehen von Luft erzeugt. Im Inneren der Mundharmonika befinden sich Stimmzungen, die durch den Luftstrom zum Schwingen angeregt werden. Dadurch entsteht ein Ton. Die Geschwindigkeit dieser Schwingung bestimmt die Tonhöhe.
Der Tonumfang der meisten Mundharmonikas beträgt drei Oktaven. Zum Vergleich: den gleichen Tonumfang hat z. B. eine Violine. Die Tonlage liegt meistens rund um das mittlere C (C4). Die Stimmlage der Mundharmonika ist vergleichbar mit der einer Oboe, Flöte oder einem Sopransaxophon.
Für jede Tonart gibt es ein eigens dafür gestimmtes Instrument. Eine G-Mundharmonika ist am niedrigsten gestimmt, während eine F-Mundharmonika die höchste (normale) Stimmung hat.
Die Anzahl der Töne und deren Anordnung unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Mundharmonika-Arten. Manche Instrumente weisen regionale Unterschiede bei der Tonanordnung auf. Beispiele dafür sind etwa Tremolo-Mundharmonikas. Aus diesem Grund kann man nicht sofort von einer Art des Instruments zu einem anderen wechseln. Ein wenig Umlernen muss man dabei also schon. Da aber die meisten Mundharmonikas Varianten der Richter-Stimmung sind, gibt es zwischen den verschiedenen Arten auch viele Gemeinsamkeiten. Deswegen dauert das Umlernen recht kurz.
Die richtige Mundharmonika kaufen
Im Artikel Mundharmonika kaufen erfährst du worauf du achten musst um das richtige Instrument für dich zu finden.
Und im Bereich Kaufberatung findest du weitere Ratschläge, Wegweiser und Tests zum Mundharmonika-Kauf.
Mundharmonika spielen lernen
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Wenn du willst, dann zeige ich dir in diesem Artikel ausführlicher, wie du Mundharmonika spielen lernst.
Und hier findest du Infos über Mundharmonikas für Kinder.
Mundharmonika-Arten - Ein Überblick
Es gibt verschiedene Arten von Mundharmonikas. Diese unterscheiden sich in der Anzahl der Stimmzungen und in der Anordnung der Töne. Jede Art hat ihren eigenen charakteristischen Klang. Deshalb gibt es für unterschiedliche Arten von Mundharmonikas auch vielfältige Einsatzzecke.
Je nach Musikstil werden verschiedene Harmonika-Arten bevorzugt eingesetzt. Jede Mundharmonika-Art hat ihre eigene Tonanordnung, die in den verlinkten Artikeln beschrieben wird.
Mundharmonikas mit einer Stimmzunge je Ton
Mundharmonikas mit zwei Stimmzungen je Ton
Begleit-Mundharmonikas
Am Verbreitetsten ist die Richter-Mundharmonika, gefolgt von der chromatischen Harmonika. Tremolo-Instrumente sind in Asien besonders beliebt.
Nähere Infos zu den Mundharmonika-Typen und den Unterschieden zwischen diesen findest du unter Mundharmonika-Arten.
Die beliebtesten Mundharmonika-Modelle und Zubehör
Die folgenden Mundharmonikas gehören zu den beliebtesten Modellen, die derzeit auf dem Markt sind. Gegliedert sind sie nach Typ und Hersteller.
Blues Harps (diatonisch)
Hohner
Progressive-Serie
Das hervorstechende Merkmal dieser Reihe sind die Kunststoffkörper der Blues Harps. Diese sind bei weniger traditionsorientierten Spielern aufgrund ihrer sehr guten Eigenschaften beliebt.
Hohner Special 20* - Dieses Modell war die erste Mundharmonika mit Kunststoff-Kanzellen. Die Stimmplatten sind vom Kunststoff abgedeckt. Deshalb ist sie sehr schonend für die Lippen. Die Special 20 reagiert exakt auf die Spielweise des Spielers. Nicht nur für Anfänger ist dies die beste Mundharmonika! Klare Kaufempfehlung!
Hohner Rocket* - Die Rocket-Modelle sind auf Lautstärke und beste Spielbarkeit getrimmt. Sie verlieren sehr wenig Luft und sprechen äußerst präzise an! Super für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis.
Hohner Golden Melody* - Schon die äußere Form legt nahe, dass dieses Modell anders ist, als die gewöhnlichen Blues Harps. Tatsächlich ist sie das, denn sie hat eine wohltemperierte Stimmung und eignet sich daher besonders für alle Melodiespieler. Andere Mundharmonikas sind dagegen eher für das Akkordspiel getrimmt und klingen beim Solospiel leicht schräg, was aber auch bluesig ist.
Marine-Band-Serie
Die Hohner Marine Band ist die meistverkaufteste Mundharmonika der Welt. Basierend auf dem Erfolg dieses Modells, hat Hohner eine Reihe von verbesserten Instrumenten herausgebracht. Sie sind als Standard und Profi-Instrumente positioniert.
Hohner Marine Band Classic* - Dieses Modell ist der Klassiker unter den Mundharmonikas schlechthin. Ihr Sound war prägend und ist auf unzähligen Aufnahmen zu hören. Im Gegensatz zu allen anderen Mundharmonikas, wird sie mit Nägeln zusammengehalten. Dies erschwert die Wartbarkeit.
Hohner Marine Band Deluxe* - Die Deluxe ist eine in vielen Details verbesserte Version der Classic. Sie hat einen dreifach lackierten Körper mit abgerundeten Kanzellen. Dadurch ist sie luftdichter, haltbarer und angenehmer zu spielen. Der Sound bleibt dabei gleich. Ein absolutes Top-Instrument!
Hohner Marine Band Crossover* - Ebenfalls eine Neuerung, die sich an zeitgenössische Spieler richtet, die in allen Musikstilen unterwegs sein wollen. Das Besondere dieser Mundharmonika ist ihr Bambuskörper. Sie soll sehr präzise ansprechen und lange haltbar sein.
Hohner Marine Band Thunderbird* - Diese Instrumente haben eine besonders tiefe Tonlage. Gerade Mundharmonikas in D bis F-Dur klingen normalerweise schon sehr fiepig und dünn. Die Thunderbirds klingen tief und fett, sind dafür am Anfang nicht ganz so einfach zu spielen.
MS-Serie
Das Modulare System (MS) ermöglicht es Teile jeder Mundharmonika des Systems beliebig mit anderen Instrumenten innerhalb der gleichen Reihe auszutauschen. Ein Vorteil ist dies, wenn beispielsweise eine Stimmzunge abbricht, denn Ersatz-Stimmplatten können günstig nachbestellt werden. MS-Mundharmonikas positionieren sich als gehobene Einsteiger-Instrumente, die durchaus wegen ihrer Qualität auch von Profis verwendet werden.
Hohner Big River Harp MS* - Diese Blues Harp ist ok für den Anfang, da sie preisgünstig ist. Vor allem der Kunststoffkörper erleichtert das Spiel.
Hohner Blues Harp MS* - Dieses Modell ist der kleine Bruder der Marine Band Classic (siehe oben). Sie ist nicht ganz so luftdicht, wie das Original. Anfängern rate ich deshalb eher zur Special 20 oder Rocket.
Hohner Pro Harp MS* - Sie hat eine besondere Beschichtung auf dem Deckel, die die Gleiteigenschaften verbessern soll.
C. A. Seydel & Söhne
Aus dem Musikwinkel in Sachsen kommen ausgezeichnete Mundharmonikas von der Manufaktur Seydel. Diese ausgewählten Modelle sind einen Blick wert:
Seydel Session Standard* - Eine Mundharmonika mit Kunststoff-Körper und durchgängigem Deckel. Sehr lippenschonend.
Seydel Blues Session Steel* - Diese Mundharmonika ist wie die Standard mit Kunststoff-Kanzellen ausgestattet. Sie hat zudem Edelstahlzungen, die den Klang etwas heller machen und die Haltbarkeit erhöht. Besonders Anfängern ans Herz zu legen. In diesem Artikel habe ich die Seydel Blues Session Steel getestet.
Seydel 1847 Classic* - Ein Modell mit Holz-Körper ähnlich der Marine Band. Jedoch glänzt auch die 1847 mit Edelstahlzungen und besonderer Verarbeitung. Ein Spitzeninstrument, das ebenfalls unter den von HarmonicaRocks getesteten Instrumenten zu finden ist.
Mundharmonikas weiterer Hersteller
Auch von anderen Marken gibt es sehr gute Instrumente. In Deutschland dominieren jedoch nach wie vor die Modelle der deutschen Firmen. Hier ein paar ausgewählte Produkte:
Lee Oskar Major Diatonic* - Sie ähnelt der Special 20 mit sehr guter Verarbeitung aus Japan. An dieser Mundharmonika scheiden sich ein wenig die Geister, einige Spieler sind hell auf begeistert. Geschmackssache, jedoch einen Versuch wert.
Suzuki M20 Manji* - Eine sehr gute Mundharmonika mit hervorragender Verarbeitung und Ansprache.
Fender Blues DeVille* - Der für seine Gitarren weltberühmte Hersteller hat diese Mundharmonika als Zubehör der Gitarre gedacht.
Hering 1923 Vintage Harp - Eine Mundharmonika aus Brasilien im Retro-Look. Sie soll auch sehr gut sein. Allerdings hab ich sie noch nie gespielt.
Billig-Mundharmonikas
Aus China stammen eine Reihe beinahe gleich aussehender Mundharmonikas aus dem Billig-Bereich. Sie bestechen durch ihren niedrigen Preis von 5 bis zu 20 Euro. Gleichzeitig sind sie oft als Teil eines Einsteiger-Sets beigepackt. Qualitativ sind diese Instrumente auf dem niedrigsten Niveau und sollten gemieden werden.
Welche Blues Harp Mundharmonika soll ich wählen?
Mehr Infos zu diatonischen Blues Harp Mundharmonikas gibts übrigens auch an diesen Stellen:
Chromatische Mundharmonikas
Die chromatische Mundharmonika wird meist in C-Dur benutzt, da man auf ihr eh in allen Tonlagen spielen kann. Hier eine Auswahl oft verwendeter Instrumente:
Hohner Chromonica 270/48 Deluxe* - Die Standard-Mundharmonika mit einem Holzkörper, das sich für alle Einsatzbereiche eignet. Mein Tipp für Einsteiger.
Hohner Super 64* - Ein Spitzeninstrument, das durch Stevie Wonders Hits zu Weltruhm gelangt ist. Durch die Verarbeitung und den Kunststoffkörper ist diese Mundharmonika besonders luftdicht und spricht präzise an.
C. A. Seydel Saxony Chromatic Orchestra* - Sehr gut verarbeitete Chrom, mit mattierten Edelstahl-Deckelplatten.
C. A. Seydel Chromatic de Luxe* - Gut verarbeitete Chrom mit einem sehr schönen, obertonreichen Sound.
Welche Chromatische Mundharmonika soll ich mir für den Anfang kaufen?
Mehr dazu, welche Chromatische Mundharmonika du für den Einsteig wählen solltest, findest du in folgenden Artikeln:
Tremolo Mundharmonikas
Der Markt für Tremolo-Mundharmonikas ist kleiner und konzentriert sich laut der deutschen Hersteller vor allem auf Volksmusik. Dementsprechend sind die Instrumente im Retro-Look gestaltet. Das Instrument wird aber weltweit erfolgreich in ganz anderen Stilrichtungen eingesetzt:
Hohner Echo Harp 96* - Eine Wender-Mundharmonika, die gleich zwei Instrumente in einem enthält: Einmal in C-Dur und einmal in G-Dur. Sie hat 8-Kanäle und einen Holzkörper.
Hohner Echo 48 C* - Ein Tremolo-Instrument mit Ahornkörper und 48 Stimmzungen. Das entspricht 12 Kanälen. Wie die meisten Tremolos ist sie in C-Dur erhältlich.
Hohner Golden Melody Tremolo* - Im Unterschied zu den anderen Tremolos, hat diese Mundharmonika einen Kunststoffkörper. Sie ist luftdichter und haltbarer als die anderen Tremolos.
Mundharmonikas speziell für Kinder und Beginner
Für Einsteiger hat Hohner spezielle Instrumente entwickelt, die die Komplexität einer vollständigen Mundharmonika entfernen. Übrig bleiben Instrumente, mit denen Anfänger besonders schnell Fortschritte machen.
Hohner Speedy* - Dieses Modell richtet sich speziell an Kinder und hat nur vier Kanäle. Damit lassen sich trotzdem sehr viele Melodien spielen. Sie ist besonders robust und überall abgerundet, damit sich niemand verletzen kann.
Hohner Melody Star* - Ein Problem ist es anfangs, saubere Einzeltöne zu spielen und den richtigen Kanal zu treffen. Die Melody Star soll dies durch die hervorgehobenen Kanalöffnungen erleichtern.
Auch interessant für erste Gehversuche in der Musik:
C.A. Seydel Triola* - Dies ist eine Blasharmonika mit 12 Tönen. Bei der Triola bläst man in ein Mundstück und erzeugt durch Drücken von farbigen Tasten die Musik. Dazu sind auch spezielle Notenhefte verfügbar.
Mundharmonika-Zubehör
Im Prinzip reicht ja eine Mundharmonika schon um damit Musik zu machen. Manchmal braucht es aber auch ein paar Accessoires:
Mundharmonika-Halter* - Wer kennt nicht den Gitarrenspieler, der eine Mundharmonika in einem Gestell um den Hals gebunden hat? Besonders Bob Dylan ist bekannt dafür. Es gibt sie eigentlich nur für die Richter-Mundharmonika.
Mundharmonika-Koffer - Als Blues Harp Spieler braucht man mehrere Instrumente um einen Konzertabend zu füllen. Praktischerweise passen alle 12 Tonarten schon in einen kleinen Koffer. Die Koffer haben mehrere Kammern - eine für jedes Instrument. Zum Beispiel das Hohner FlexCase L* oder als Tasche etwas kleiner das Hohner FlexCase M*.
Mundharmonika Gürtel - Was bringt einem der Koffer, wenn man im Song mehrere Harps braucht? Für diesen Einsatzzweck gibt es spezielle Gürtel - wie z.B. der Seydel Smart Belt* - die so ähnlich aussehen wie ein Patronen-Gürtel, den die Cowboys im Western umgeschnallt haben. Sieht nicht nur scharf aus, ist auch ungemein praktisch.
Verstärker und Mikros - In einer Band hat die akustische Harp gegen Schlagzeug und 100W E-Gitarre keine Chance gehört zu werden. Verstärkung muss her. Entweder man nimmt dazu ein Gesangsmikrofon und geht direkt in die Gesangs-Anlage (PA). Oder man nimmt einen Gitarrenverstärker in den man ein spezielles Harp-Mikro* steckt. Meist wird dazu ein Amp mit geringer Leistung genutzt, der mit einem Mikro abgenommen wird.
Aufbau der Mundharmonika
An dieser Stelle zeige ich dir zuerst den Aufbau einer Richter-Mundharmonika. Denn die sogenannte Blues Harp wird im deutschsprachigen Raum und auch in moderner Musik am häufigsten gespielt. Und weil diese Art der Mundharmonika sich schon sehr früh als Standard durchsetzte, basieren alle anderen Arten auf dem gleichen Grundaufbau. Am Ende erfährst du noch, wie sich die anderen Mundharmonika-Typen voneinander unterscheiden.
Kanzellenkörper – Herzstück der Mundharmonika
Im Kern der Mundharmonika befindet sich der Kanzellenkörper, der etwa so aussieht wie ein Kamm. Er hat von vorne betrachtet meist mehr als zehn Löcher. Hinter diesen sind Kanäle, welche die Luft von und zu den Stimmzungen führen.
Holz oder Kunststoff - was ist besser?
Früher bestand das Material des Kamms aus Holz. Heute wird auch Kunststoff (ABS) oder Metall verwendet. Das Material hat nur einen kleinen Einfluss auf den Sound des Instruments. Kunststoff und Metall weisen weniger Toleranzen auf, weshalb sie luftdichter sind und für einen sauberen, klaren Klang sorgen. Holz klingt etwas „luftiger“ und damit natürlicher. Bei traditionsorientierten Spielern ist Holz auch heute noch wegen des Sounds begehrt. Aber: Das sind insgesamt Nuancen, bei denen auch Profis manchmal genauer hin hören.
Holz |
Kunststoff |
|
Sound |
Der klassische Sound, etwas wärmer, luftig und lebendiger |
Sauber und klar, hell |
Spielgefühl |
Raue Oberfläche und weniger abgeschrägte Kanten (je nach Lackierung), dafür sind die Kanäle besser spürbar |
Glatte Oberfläche mit wenig Reibung, abgerundetere Kanäle, Kanäle weniger spürbar |
Toleranzen, Luftdichtigkeit |
Mittlere Toleranz dadurch je nach Verarbeitungsqualität gut bis sehr gute Luftdichtigkeit |
Geringe Toleranz, sehr gute Luftdichtigkeit bei Qualitätsherstellern |
Bending |
Gut |
Sehr gut |
Ansprache |
Etwas weniger direkt, weicher, organischer |
Exakt, härter, besser kontrollierbar |
Reinigung |
Aufwändig |
Leicht |
Haltbarkeit |
Mittlere Lebensdauer |
Langlebig |
Größer ist die Wirkung des Kanzellenmaterials allerdings im Hinblick auf die Spielbarkeit und Haltbarkeit des Instruments. Kunststoff und Metall ist leichter spielbar, weil es weniger Reibung erzeugt. Bei einem Holzkamm stellen sich mit der Zeit durch die Feuchtigkeit einzelne Fasern auf. Dadurch wird die Oberfläche rau, was sich etwa wie ganz feines Schmirgelpapier anfühlt. Zudem sind die Stimmzungen bei manchen Mundharmonikas mit Kunststoff-Kanzelle in den Kanzellenkörper eingelassen. Diese Art des Kamms fühlt sich wesentlich angenehmer an, weil die Stimmplatten nicht mehr in die Lippen „schneiden“.
Beim Spielen kommt der Kanzellenkörper mit Speichel in Berührung. Zudem wird er durch den Atem erhitzt. Wenn man nicht aufpasst, lagern sich daran zusätzlich Essensreste und Zucker aus der Cola oder ähnlichen Dingen ab. Bei der Haltbarkeit und Reinigungsfreundlichkeit hat Holz daher entscheidende Nachteile. Denn durch die grobe Oberfläche lassen sich die Ablagerungen schlechter entfernen als bei Plastik oder Metall. Zudem dehnt sich das Holz bei Feuchtigkeit aus. Es wird dadurch mit der Zeit spröde und platzt. Dem wirkt man heutzutage durch eine Lackierung entgegen. Gute Holzkämme werden gleich mehrfach lackiert. Diese sind deswegen auch teurer.
Einen weiteren Nachteil hat das Aufquellen des Holzes: Das Instrument ist dadurch langfristig weniger dicht und man braucht mehr Luft beim Spielen. Früher wurden Mundharmonikas übrigens in Wasser oder Bier getaucht um sie abzudichten und einen fetten Sound zu erhalten. Denn im ersten Moment werden die Spalten durch das gequollene Holz geschlossen. Trocknet das Holz danach, bilden sich aber Risse und die Mundharmonika wird unbrauchbar. Man hat die Harp danach einfach weggeschmissen, denn teuer waren die Instrumente ja nicht.
Letzten Endes ist es Geschmackssache, welches Kanzellenmaterial du wählst. Holz hat immer noch seinen Charme und bringt ein ganz eigenes Feeling mit sich. Für Anfänger ist ein Kunststoffkörper allerdings angenehmer spielbar.
Stimmplatten umschließen den Kanzellenkörper
Über und unter dem Kanzellenkörper werden Stimmplatten montiert. Klassisch geschieht dies bei Holz-Kanzellen mit Nägeln. Bei neueren Mundharmonikas und bei Kunststoff-Kanzellen werden die Stimmplatten aufgeschraubt. Nägel haben den Nachteil, dass sich diese mit der Zeit herauslösen und die Luftdichtigkeit nachlässt. Zudem sind sie weniger wartungsfreundlich. Wenn man die Nägel einmal gelöst hat, bekommt man die Mundharmonika nie mehr so gut zusammen. Mit Schrauben besteht dieses Problem nicht und die Harmonika wird dadurch luftdichter.
Die Stimmplatte besteht aus Messing mit rechteckigen Löchern für Stimmzungen. Es gibt mittlerweile auch Stimmplatten aus Edelstahl. Auf die Stimmplatten werden die Stimmzungen (Auch: Tonzungen) genietet oder geschraubt.
Stimmzungen – Tonerzeuger der Mundarmonika
Die Stimmzunge ist der eigentliche Tonerzeuger der Mundharmonika. Sie wird durch die Luft beim Blasen nach außen gedrückt (Druckzunge) oder beim Ziehen nach innen gesaugt (Sogzunge).
Die Zungen der oberen Stimmplatte liegen im inneren des Luftkanals und sind die Blaszungen. Die untere Stimmplatte enthält die Ziehtöne. Ihre Zungen sind auf der Außenseite der Stimmplatte angebracht.
Durch den Luftdruck wird die Stimmzunge soweit durch das Loch in der Stimmplatte gedrückt, bis sie anfängt zurück zu schwingen. Dadurch wird die Stimmzunge zur Schwingung gebracht. Die Geschwindigkeit dieser Schwingung bestimmt die Tonhöhe.
Die Tonhöhe hängt von der Länge, Breite und Dicke der Stimmzunge ab. Außerdem beeinflusst die Elastizität des Material die Tonhöhe. Eine längere Zunge produziert einen tiefen Ton. Je kürzer die Stimmzunge ist, desto höhere Töne werden erzeugt. Durch Abfeilen von Material, wird die Zunge auf die entsprechende Tonhöhe gestimmt. Die Töne sind so angebracht, dass die tiefen Töne links liegen und nach rechts in der Tonhöhe ansteigen.
Immer nur eine Stimmzunge ist aktiv
Beim Spielen eines Tons ist normalerweise immer nur eine der Stimmzungen für Blasen oder Ziehen aktiv. Das heißt, die Ziehzunge schwingt beim Blasen nicht und ist ruhig. Die andere Stimmzunge beeinflusst den Ton und Klang normalerweise nicht.
Bei Tremolo- und Oktav-Mundharmonikas gibt es natürlich jeweils zwei Blas- und Ziehzungen. Diese klingen dort auch gleichzeitig, aber wenn man einen Ziehton spielt, sind alle Blastöne ebenfalls still.
Messing, Bronze oder Edelstahl
Die Stimmzungen sind aus Messing, Bronze oder Edelstahl gefertigt. Bei ganz billigen Spielzeugen sind diese auch aus Kunststoff. Edelstahl ist korrosionsbeständiger als Messing oder Bronze. Edelstahl und Bronze sollen zudem länger halten. Das heißt, sie verstimmen sich nicht so schnell. Es wird gesagt, dass sie sich besser „benden“ lassen.
Das Material hat außerdem noch einen Einfluss auf den Klang der Mundharmonika. Edelstahl und Bronze haben mehr Obertöne. Im Vergleich zum klassischen Messing-Sound, klingen sie daher etwas heller. Die Wahl des Stimmzungenmaterials ist – ebenso wie beim Kanzellenmaterial – Geschmackssache.
Zum Schutz wird gedeckelt
Um die Zungen zu schützen, werden zwei Deckelplatten über den Stimmzungen der oberen und unteren Stimmplatte angebracht. Auch dies erfolgt mit Nägeln oder Schrauben. Ohne die Deckel würden die Stimmzungen bei Berührung verstummen. Die Deckel sind meistens aus Metall gefertigt. Größe und Form der Deckelplatten haben einen großen Einfluss auf den Klang und Charakter der Mundharmonika. Sie bestimmen die Richtung in die der Ton geleitet wird.
Davon hängt auch ab, wie laut der Spieler die Mundharmonika hört und wie stark der Einfluss der geschlossenen Hände auf den Sound ist. Deshalb werden sie manchmal auch als Klangdeckel bezeichnet. Wenn sie zu den Seiten hin offen sind, lässt es den Klang des Instruments für den Spieler lauter erscheinen. Auch seitlich geschlossene Deckel sind üblich. Diese bilden einen kleinen Resonanzraum, der den Ton formt. Sind die Deckplatten nur nach hinten geöffnet, ist der Einfluss der Hände größer. Zudem ist der von einem Mikro aufgenommene Sound lauter.
Chromatische Mundharmonika - weitere Teile
Soweit zum allgemeinen Aufbau aller Mundharmonikas. Bei der chromatischen Mundharmonika gibt es darüber hinaus noch weitere Bestandteile. Denn diese besteht vereinfacht gesagt ja aus zwei Instrumenten, die umgeschaltet werden können. Dazu hat diese Art der Harmonika, die oft auch nur kurz als Chrom bezeichnet wird, vier Stimmzungen je Luftloch. Davon sind je zwei Blas- und die anderen zwei Ziehzungen, die jeweils um einen Halbton versetzt gestimmt sind. Ein Beispiel hierfür wäre ein Blaston mit C und einer mit C#.
Damit nicht beide dieser Töne gleichzeitig klingen, liegt vor den Kanälen eine Blende, die jeweils einen Blaston und einen Ziehton blockiert. Dadurch ist also gleichzeitig je Loch tatsächlich nur ein Blas- oder Ziehton spielbar. Die Blende ist direkt mit einem Schieber verbunden, der meistens rechts außen angebracht ist. Der Schieber verändert die Lage der Blende und sorgt dafür, dass zwischen dem Grundton und dem um einen Halbton erhöhten Ton umgeschaltet werden kann. Er wird durch eine Feder wieder in seine Ausgangslage zurückgebracht.
Die Blende und die Schiebermechanik sind in einem Mundstück untergebracht, das auf die Kanäle der Mundharmonika montiert wird. Das Mundstück hat außen Löcher, die man vorne sieht und spielt.
Nun schlucken die im Mundstück befindliche Mechanik und die drei nicht benutzten Stimmzungen beim Spielen natürlich recht viel Luft. Es bleibt also wenig für die eine gerade angeklungene Zunge übrig. Diese klingt dann auch nur schwach und dem Spieler geht schlicht schneller die Puste aus.
Deswegen werden bei den besseren Chroms Ventile eingesetzt. Diese lassen die Luft nur in eine Richtung durchfließen, während die andere Richtung sperrt. Die Ventile sind auf der Rückseite der Stimmplatte aufgeklebt, die sich gegenüber der Stimmzunge befindet.
Sie bestehen aus zwei Streifen aus Kunststoff, Teflon, Papier oder Leder. Der direkt auf der Stimmplatte klebende Streifen ist recht fest. Darüber gibt es einen flexiblen Streifen. Dieser wird vom Luftdruck entweder vom festen Streifen weggedrückt – in diesem Fall lässt das Ventil die Luft passieren – oder er wird gegen den festen Streifen gezogen. Das Ventil ist dann geschlossen.
Ventile gibt es übrigens auch bei Akkord-Mundharmonikas. In Asien gibt es auch Oktav-Mundharmonikas mit Ventilen.
Die wichtigsten Mundharmonika-Hersteller
Die Mundharmonika stammt ursprünglich aus dem deutschsprachigen Raum. Deswegen wundert es kaum, dass sowohl der größte als auch der älteste Hersteller aus Deutschland kommt.
Deutsche Hersteller:
- Hohner – der größte und bekannteste Produzent
- C.A. Seydel Söhne – die älteste Mundharmonika-Manufaktur der Welt
Besonders in Asien fand das Instrument Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts großen Anklang. Japan führte bei der Einführung in Asien und verfügt auch heute noch über Hersteller, dessen Harps durch hohe Qualität auffallen. Auch China produziert Mundharmonikas. Dessen Qualität variiert jedoch.
Japanische Hersteller:
- Tombo (Lee Oskar)
- Suzuki
Chinesische Hersteller:
- Huang
- Swan
- Jiangsu
Nach Südamerika haben deutsche Auswanderer die Mundharmonika mitgebracht. Diese haben in Brasilien die ersten Manufakturen gegründet und später Instrumente für den amerikanischen Markt für die großen Hersteller hergestellt. Mittlerweile fertigen sie unter eigenem Namen.
Brasilianische Hersteller:
- Hering – ein früherer Lizenzfertiger für Hohner
- Bends
In den Vereinigten Staaten entwickelten sich schon früh einige Hersteller von Mundharmonikas. Diese waren aber nicht erfolgreich und mussten aufgrund von Materialengpässen während der Weltkriege die Produktion einstellen. Heute werden von Marken aus den USA meist Produkte aus anderen Ländern verkauft.
Amerikanische Hersteller:
- Bushman – eine kleine Manufaktur aus Indiana
- Fender
Tiefergehende Informationen zu den Herstellern erfährst du unter Mundharmonika Hersteller.
Spieltechniken der Mundharmonika
Einzeltonspiel - einzelne Töne treffen
Zum Spielen einzelner Töne gibt es drei grundlegende Ansätze. Man kann einen isolierten Ton ähnlich dem Pfeifen durch Zusammenpressen der Lippen erzeugen. Dies wird Spitzmundtechnik genannt.
Bei der sogenannten Zungenschlagtechnik verdeckt die Zunge alle Kanäle bis auf einen. Schließlich können einzelne Töne auch dadurch gespielt werden, dass die Zunge zu einem „U“ geformt wird.
Bending und Overbending - Die Tonhöhe gleitend ändern
Matthias Gruber
Der Spieler kann den gespielten Ton durch Veränderung des Mund-Rachenraums beeinflussen. Dadurch kann der Ton in der Tonhöhe nach unten gebogen werden (Bending) oder erhöht werden (Overbending). Je nach Stimmung und Mundharmonika sind diese speziellen Spieltechniken unterschiedlich gut anwendbar. Gleichzeitig bildet der Mund mit der Kehle und dem Rachen einen Resonanzraum, der die Klangfarbe des Tons prägt.
Musikstile mit Mundharmonika
Die Mundharmonika wird eher als Instrument in populären Musikformen eingesetzt. Aber auch in künstlerischen Formen und in der anspruchsvollen Musik wird das Instrument verwendet. Hier kommt vorwiegend eine chromatische Mundharmonika zum Einsatz.
In den folgenden Abschnitten gebe ich dir in zusammengefasster Form die wichtigsten Infos zur Mundharmonika in verschiedenen Musikstilen.
Pop und Rock - Fetzige Mundharmonika
Seit die Beatles und die Rolling Stones in den 1960ern die Mundharmonika einem breiten Publikum bekannt machten, ist das Instrument aus der populären Musik nicht mehr wegzudenken. Man findet sie in unzähligen Aufnahmen in allen möglichen Musikrichtungen.
Shakira nutzt sie im Latin-Pop. Stevie Wonder hat der chromatischen Mundharmonika im Soul ein Denkmal gesetzt. Auch in der Rock-Musik hat sie ihren Platz. Und sogar in Metal und Hardrock findet man sie beispielsweise in Liedern von Ozzy Osbourne.
Country - Der Western Sound mit Harp
Für viele ist die Mundharmonika durch Filme, wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, unweigerlich mit Cowboys und Western verknüpft.
Tatsächlich ist das Instrument in der Country-Musik sehr oft eingesetzt. Hier wird meistens eine diatonische Richter-Mundharmonika eingesetzt. Spieler wie Charlie McCoy und Mickey Raphael haben dem eher akustischen Sound maßgeblich Ausdruck verliehen.
Blues - Die Heimat der Harp
Im Blues spielt die Mundharmonika eine zentrale Rolle. Durch Perfektionierung der Bendingtechnik entlockten schwarze Bluesmusiker dem Instrument den charakteristischen Klang. Das Genre prägte den Sound der Mundarmonika wie kein anderes. „The Harmonica is the Mother of the Band“ sagte Otis Spann, denn egal ob im akustischen Country-Blues oder im großstädtischen Electric-Blues: Jede anständige Bluesband hatte eine Mundharmonika. Weil die diatonische Richter-Mundharmonika eine so starke Stellung im Blues hat, wurden die grundlegenden Spieltechniken im Wesentlichen in diesem Genre herausgebildet. Nicht zuletzt deswegen, wird das Instrument im Englischen auch als „Blues Harp“ bezeichnet. Wer also ernsthaft diatonische Mundharmonika spielen will, sollte zumindest zu Beginn mal in den Blues hineinschnuppern. Es lohnt sich!
Europäische Volksmusik - Retro Harmonika
Zwar dominieren andere Instrumente, doch kommt die Mundharmonika immer mal wieder in der traditionellen Musik vor. Bei der Erfindung des Instruments stand seit der ersten Stunde die Idee im Vordergrund, ein kleines und günstiges Volksinstrument zu sein. Die Richterstimmung war gerade für deutsche Volksmusik ausgelegt und passt deswegen eigentlich sehr gut. Heute werden dort aber Tremolo- und Oktav-Instrumente öfter eingesetzt.
Aber auch in anderen Kulturkreisen wird die Mundharmonika für traditionelle Musik verwendet. Beispielsweise ist die Tremolo-Mundharmonika oft im Irish Folk anzutreffen.
Schlager - Mundarmonika nicht nur für die Hitparade
Im Schlager wurde die Mundharmonika schon früh in vielen Liedern verewigt. Das Lied „Der Junge mit der Mundharmonika“ ist einer von vielen Songs, in dem das Instrument im Vordergrund steht. Wahrscheinlich ist es der sentimentale Klang, der gefühlvolle Balladen aufwertet. Meistens ist in den Schlagern eine chromatische Mundharmonika zu hören, aber auch diatonische Richter-Modelle kommen oft darin vor.
Jazz - Virtuose Meister der Mundharmonika
Es gibt Virtuosen, die mit der Harp in Jazz und Fusion ultraschnelle Läufe und komplizierte Skalen beherrschen. Sie können mit den Meistern der klassischen Jazzinstrumente locker mithalten. Spieler wie Jean „Toots“ Thielemans und Howard Levy zaubern dabei wahre Klangkunstwerke.
Klassik - Anspruch und Perfektion auf der Chrom und Tremolo- Mundharmonika
In klassischen Kompositionen wird das Instrument überwiegend bei Neuarrangements von Stücken eingesetzt. Es gibt aber auch Stücke, die explizit für die Mundharmonika komponiert wurden, etwa von Ralph Vaughan Williams, Heitor Villa-Lobos oder Malcolm Arnold. Gerade asiatische Künstler wie Larry Adler spielen auf Tremolo- oder chromatischen Mundharmonikas Klassik auf höchstem Niveau.
Berühmte Künstler mit Mundharmonika
Da die Mundharmonika sehr flexibel einsetzbar ist, wird sie in vielen Musikgenres von verschiedenen Künstlern eingesetzt. Die Bekanntesten sind:
Pop:
- Shakira
- Stevie Wonder/li>
- John Lennon
- Billy Joel
- Norton Buffalo
Rock:
- Steven Tyler
- Mick Jagger
- Tom Petty
- Lee Oskar
- Magic Dick
Blues:
- Little Walter
- Sonny Boy Williamson II
- Sonny Terry
- Big Walter Horton
- Paul Butterfield
Klassik:
- Larry Adler
- Tommy Reilly
- Sigmund Groven
- Willi Burger
Jazz:
- Toots Thielemans
- Howard Levy
- Carlos del Junco
- Gregoire Maret
- Mike Turk
- Max Geldray
- Hendrik Meurkens
Folk:
- Bob Dylan
Country:
- Charlie McCoy
Mundharmonika Festivals und Wettbewerbe
Weltweit gibt es Veranstaltungen, die sich rund um die Mundharmonika drehen. Auf Wettbewerben treten Spieler gegeneinander an und wollen sich mit ihren Spielleistungen übertrumpfen. Kollegialer geht es auf Festivals zu. Denn hier treten verschiedene Künstler auf und musizieren gemeinsam.
Deutschland
- World Harmonica Festival in Trossingen
- Internationales Festival „Harmonica Live“ in Klingenthal
- Altmühltaler Mundharmonika-Festival Beilngries
Vereinigte Staaten von Amerika
- Yellow Pine Harmonica Contest, Idaho
- Bean Blossom Harmonica Contest
- Wisconsin Annual Blues Harmonica Festival
- SPAH Convention
Asien
- Asia Pacific Harmonica Festival
- Seoul International Harmonica Festival
- Hong Kong Schools Music Festival
Geschichte der Mundharmonika im Schnelldurchlauf
An dieser Stelle nur ein kurzer Überblick zur Geschichte. Mehr Informationen findest du im Hauptartikel zur Geschichte der Mundharmonika.
3000 vor Christus – Als Vorläufer der Mundharmonika werden erstmals Sheng-ähnliche Instrumente in China erwähnt.
1600 – Erste Nennung der Sheng in Europa.
1700 – Instrumentenbauer experimentieren mit Durchschlagzungen.
1820er – Etwa zu dieser Zeit wird die Mundharmonika im Raum Wien erfunden. Der genaue Erfinder ist unbekannt. Später behauptet ein Nachfahre von Christian Friedrich Ludwig Buschmann, dass dieser der Erfinder sei. Die Beweislage dafür ist aber dünn. Die Mundharmonika breitet sich im deutschsprachigen Raum aus. Es entstehen drei Hauptzentren für die Produktion: Wien, Klingenthal und Trossingen.
1826 – Josef Richter erfindet die Richterstimmung, die auch heute noch die Grundlage aller Mundharmonikas ist. Zudem wird ihm der Wechsel von Zieh- und Blaszungen zugeschrieben.
1830er – In den Fabriken beginnt nun die Massenproduktion von Mundharmonikas.
1847 – Die Firma C.A. Seydel Söhne wird gegründet.
1857 – Die Firma Matthias Hohner wird gegründet.
1860er – Der Export der Mundharmonika in die USA beginnt. Dort wird sie schnell zum populären Instrument in der amerikanischen Musik.
1896 – Hohner stellt mit der „Hohner Marine Band“ den heutigen Standardtyp der diatonischen Mundharmonika vor. Diese wird zur meistverkauften Mundharmonika der Welt.
1900 – Die Mundharmonika wird inzwischen weltweit verkauft und erreicht Japan. Dort wird die Tremolo-Mundharmonika beliebt.
1920er – Die Mundharmonika wird Teil der Popkultur und erscheint in ersten Aufnahmen.
1924 – Einführung der chromatischen Mundharmonika durch Hohner.
1930er – Die Mundharmonika wird weltweit immer beliebter. In Hong Kong bildet sich ein Zentrum.
1940er – Aufgrund des zweiten Weltkriegs werden Mundharmonikas weltweit knapp. Man beginnt mit alternativen Materialien zu experimentieren.
1950er – Der Chicago Sound bildet sich im Blues aus, der den Klang der Mundharmonika seitdem wesentlich beeinflusst hat.
1960er – Die Hohner Little Lady ist die erste Mundharmonika im Weltraum.
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Quellen
- Div., https://de.wikipedia.org/wiki/Mundharmonika. 2017
- Div., https://en.wikipedia.org/wiki/Harmonica. 2017
- Div., https://es.wikipedia.org/wiki/Arm%C3%B3nica. 2017
- Klaus Rohwer, http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/muhapubl/diatonic.htm. 2017
- Klaus Rohwer, http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/geschi.htm. 2017
- Hohner AG, Hohner Pocket Guide 2013. 2013
- Hohner AG, https://www.hohner.de/de/instrumente/mundharmonika. 2018
- Div., https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_harmonicists. 2017