Du möchtest Mundharmonika spielen und weißt nicht, welches Instrument das richtige für dich ist?
Vielleicht suchst du auch ein Geschenk für Weihnachten, Ostern, einen Geburtstag oder für ein anderes Fest?
In diesem Artikel lernst du alles kennen, was du beim Kauf beachten musst, damit du die beste Mundharmonika für dich findest. Zudem gibts auf harmonicarocks.com in der Kaufberatung noch weitere Artikel mit noch mehr Details zu den Mundharmonika-Arten, Tipps und vielem mehr.
Worauf du achten musst
Für wen?
Zunächst ist wichtig zu wissen, für wen du das Instrument kaufen möchtest. Entsprechend kannst du dir Gedanken über die weiter unten beschriebenen Punkte machen.
Willst du selbst spielen? Oder möchtest du die Mundharmonika verschenken? Ich gehe im Folgenden davon aus, dass du die Harmonika für dich selbst kaufen willst. Das macht es mir einfacher, weil ich nicht alles zweimal erklären muss. Wenn du das Instrument verschenken willst, kannst du dir Gedanken dazu machen, was am besten zu demjenigen passt, dem du eine Freude machen möchtest.
Ist die Mundharmonika für einen Erwachsenen oder für Kinder gedacht? Kinder haben ganz andere Anforderungen als Erwachsene. Wenn du deinem Kind oder Enkel ein Instrument schenken willst, mit dem es seine musikalischen Fähigkeiten entfalten kann, dann schau dir den Artikel über Mundharmonika für Kinder an.
Deine Erfahrung
Wie viel Erfahrung hast du? Kannst du bereits ein wenig spielen und beherrscht du die Grundlagen – dann stehen dir alle Möglichkeiten offen. Wahrscheinlich wirst du dann auch ein etwas teureres Instrument bevorzugen.
Wenn du Einsteiger bist und wenig Erfahrung hast brauchst du eine andere Mundharmonika. Denn nicht alle Instrument-Arten sind gleich gut für Anfänger geeignet. Die Tremolo-Mundharmonika ist zwar weit verbreitet, für Anfänger meiner Meinung nach aber eher ungeeignet. Darauf gehe ich unter „Welcher Typ Mundharmonika“ näher ein.
Und du wirst wahrscheinlich zu einem möglichst billigen Modell tendieren. Aus eigener Erfahrung kann ich dir dazu nur sagen, dass du dir damit keinen Gefallen tust und es dir später Leid tun wird, ein billiges Instrument gekauft zu haben.
Welche Mundharmonika für Einsteiger ich empfehle und warum billige Instrumente ungeeignet sind, findest du im Artikel Mundharmonika für Anfänger und Einsteiger kaufen.
Musikrichtung
Welchen Musikstil willst du spielen? Hast du also bereits eine Vorstellung davon, was für Musik du gerne spielen möchtest? Vielleicht kennst du ein paar Bands oder Songs, die dir gefallen. Dann kannst du dir eine passende Mundharmonika für diese Musikrichtung aussuchen. Ob Pop, Rock, Blues, Jazz oder sogar Volksmusik – du kannst das alles mit einer Mundharmonika spielen. Aber die unterschiedlichen Harmonika-Arten sind für einzelne Musikstile besser oder schlechter geeignet.
Klang
Hast du bereits eine Vorstellung davon, wie die Mundharmonika klingen soll? Jeder Typ der Mundharmonika ist anders aufgebaut und hat deswegen seinen charakteristischen Sound.
Es macht beispielsweise einen deutlichen Unterschied, ob das Instrument eine oder wie z.B. bei der Tremolomundharmonika zwei Stimmzungen hat, die beim Spielen gleichzeitig klingen.
Weil der Sound so unterschiedlich ist, werden die verschiedenen Typen in unterschiedlichen Musikrichtungen bevorzugt eingesetzt. Deswegen ist es wichtig, dir klar zu machen, wie das Instrument klingen soll. Höre also mal genauer hin, wenn du ein Lied mit einer Mundharmonika hörst, das dir gefällt. Vielleicht findest du dazu auch ein Video, in dem du sehen kannst, welche Art von Mundharmonika benutzt wird.
Hier ein paar Orientierungspunkte:
Für den typischen luftigen Western-Sound benötigst du eine Richter- oder eine chromatische Mundharmonika.
Die Chrom klingt sehr sauber und fast schon brav. Die Blues Harp hingegen kann auch mal dreckig und frech klingen.
Einen richtig bluesigen Sound bekommst du nur mit der diatonischen Mundharmonika richtig hin.
Dem Akkordeon ähnliche Klänge erzeugen nur Tremolo- oder Oktav-Mundharmonikas.
Anhören kannst du dir Beispiele für den Klang jedes Typs im Artikel „Mundharmonikaarten“.
Welcher Typ Mundharmonika
Der am meisten verbreitete Harmonika-Typ ist die diatonische Mundharmonika, auch als Richter-Mundharmonika bezeichnet. Diese ist quasi der Standard in den meisten populären Musikstücken. Die chromatische Mundharmonika folgt in der Beliebtheit darauf. Diese wird auch gern für anspruchsvollere Musik wie Jazz eingesetzt. Die Tremolo-Mundharmonika wird bei uns eigentlich nur für traditionelle Musikformen eingesetzt. In Asien ist sie dagegen in jeder Musikrichtung vertreten.
Bei den vielen verschiedenen Arten von Mundharmonikas kann es schon mal zu Verwechslungen und Verwirrung kommen. Damit du es einfacher hast, habe ich eine Übersicht für dich erstellt, die du hier „Harmonika-Arten“ findest. Dort gibt es auch Bilder, damit du gleich erkennen kannst, welchen Typ du meinst. Du findest auch Audiobeispiele um den Klang des jeweiligen Typs zu hören. Und natürlich findest du dort noch viel mehr Infos. Schau dir hier die „Mundharmonika-Typen“ an. Dort erfährst du auch, welche Unterschiede zwischen den einzelnen Typen bestehen.
Größe der Mundharmonika und Anzahl der Löcher
Betrachtet man die vielen Arten von Mundharmonikas, kann man schon verwirrt sein. Da gibt es welche mit 10, 16, 48 ja bis hin zu 96 Löchern.
Wie viel Töne und Löcher braucht man wirklich? Naja, ums kurz zu halten: Mit 10-Loch Mundharmonikas kannst du Melodien in drei Oktaven spielen. Der Tonumfang entspricht einer Querflöte oder einer Oboe. Das reicht also für sehr viel. Einen größeren Umfang benötigt man nur für Jazz und Klassik. Mit 16 Kanälen hast du bereits vier Oktaven Umfang, das bekommst du aber nur mit einer Chrom.
Tremolo- und Oktav-Mundharmonikas haben je Ton zwei Löcher, weil sie zwei Töne gleichzeitig spielen. Zudem ist der Kanal nochmals zwischen Zieh- und Blaston geteilt. Einem Kanal einer diatonischen Mundharmonika entsprechen also vier Löcher. Die vielen Löcher täuschen, denn der Tonumfang beträgt dabei auch drei Oktaven.
Qualitätsunterschiede
Allgemein gesagt, gibt es drei Klassen von Mundharmonikas. Die billigsten sind in den meisten Fällen ihr Geld nicht wert.
Dann gibt es die Standardinstrumente im mittleren Preisbereich, zum Beispiel von deutschen und japanischen Herstellern. Diese sind für die meisten Anwendungsfälle geeignet und liegen preislich bei bis zu 50 Euro.
Und dann gibt es Profiinstrumente, die für den täglichen Einsatz auf höchstem Niveau gedacht sind und zwischen 70 und 100 Euro kosten.
Die Unterschiede liegen in
Den verwendeten Materialien: Gute Instrumente verwenden hochwertiges Material für die Stimmzungen und Deckelplatten. Dadurch ist die Abnutzung geringer und die Instrumente korrodieren nicht so schnell. Sie halten dadurch wesentlich länger und verstimmen sich nicht so leicht.
Der Verarbeitung: Billige Instrumente sind nicht entgratet und haben somit scharfe Kanten. Es kann also schon vorkommen, dass man sich beim Spielen die Lippen aufschneidet. Bei guten Instrumenten ist das Holz zudem mehrfach versiegelt und quillt nicht. Dadurch hält die Mundharmonika länger und ist beim Spielen angenehmer.
Der Luftdichtigkeit: Bei gut verarbeiteten Instrumenten sind die Spalten klein, so dass weniger Luft verloren geht. Du musst also weniger Luft holen und klingst voller und lauter.
Der umweltverträglichen Produktion und den verwendeten Chemikalien: Gerade Billig-Instrumente aus Fernost werden mit allen möglichen Chemikalien behandelt. Wenn du diese das erste Mal spielst, atmest du den ganzen Mist ein. Genauso wenig wird bei der Produktion auf die Umwelt geachtet.
Kosten und Preise
Was möchtest du ausgeben? Die verschiedenen Mundharmonika-Typen unterscheiden sich im Preis. Denn eine chromatische Mundharmonika ist zum Beispiel viel aufwändiger herzustellen, als eine Blues Harp.
Aber: Die Mundharmonika ist bereits ein sehr günstiges Instrument. Eine vernünftige Harmonika muss also nicht teuer sein. Bei sehr billigen Instrumenten wirst du allerdings schnell die Lust am Spielen verlieren.
Was kostet also eine vernünftige Mundharmonika?
Am günstigsten sind diatonische Mundharmonikas. Ordentliche diatonische Richter-Modelle kosten bis zu 50 Euro. Damit hast du bereits ein sehr gutes Instrument, an dem du lange Freude hast. Empfehlenswerte Modelle und mehr Infos dazu findest du im Artikel „Richtermundharmonika (Blues Harp)“.
Eine gute chromatische Mundharmonika beginnt bei etwa 150 Euro. Auch das sind Instrumente, an denen du lange etwas hast. Man kann zwar auch bereits Chroms in der Größenordnung um 60 Euro kaufen. Aber nach den ersten Schritten damit, wirst du versucht sein, es gegen ein besseres Modell auszutauschen. Warum das so ist, erfährst du im Artikel Chromatische Mundharmonika. Darin empfehle ich dir auch einzelne Modelle und zeige dir wichtiges zu dieser Instrumentenart.
Tremolo- und Oktav-Mundharmonikas kosten ab etwa 60 Euro. Auch hierzu kannst du unter Tremolo-, Oktav-, und Wender-Mundharmonika mehr erfahren.
Gute Hersteller
Sucht man im Internet nach Mundharmonika, dann findet man Unmengen billiger Instrumente. Zunächst ist die Freude über den guten Preis sicherlich groß. Doch wenn du dir angeschaut hast, was ich dir zum Thema Qualitätsunterschiede weiter oben vorgestellt habe, verstehst du, warum ich dir die billigen Instrumente unter keinen Umständen guten Gewissens empfehlen kann. Besser bist du mit einer Harmonika von einem Qualitätshersteller dran.
Der größte und bekannteste Produzent von Mundharmonikas ist Hohner. Für viele ist die Marke Hohner der einzige Hersteller, an den man bei Mundharmonika denkt. Zu recht, denn die Firma bietet eine sehr gute Qualität.
Die Firma C.A. Seydel Söhne ist die älteste Mundharmonika-Manufaktur der Welt. Die Manufaktur kommt aus Sachsen und stellt ebenfalls sehr gute Instrumente her.
Lee Oskar ist der Name eines berühmten Mundharmonika-Spielers. Dieser stellt mit einem japanischen Hersteller ebenfalls sehr hochwertige diatonische Mundharmonikas her.
Bei Suzuki Musical Instruments handelt es sich auch um einen japanischen Hersteller. Die Mundharmonikas sind qualitativ sehr gut.
Mehr zu den Herstellern erfährst du im Artikel Mundharmonika Hersteller.
Empfehlenswerte Modelle
Wenn du dich noch immer fragst, welche Mundharmonika du nehmen sollst, dann empfehle ich dir eine diatonische Mundharmonika in C-Dur (Blues Harp).
Die folgenden Mundharmonikas kann ich guten Gewissens jedem empfehlen. Natürlich gibt es noch weitere gute Modelle, aber diese Vorauswahl hilft dir schnell eine gute Wahl zu treffen.
Eine gute diatonische Richter-Mundharmonika hast du mit der Hohner Special 20*, Seydel Blues Session Steel* oder einem Instrument von Lee Oskar*.
Tolle chromatische Mundharmonikas sind die Hohner Chromonica 48/270 Deluxe*, Seydel Chromatic De Luxe* oder die Seydel Saxony Chromatic*.
Als Tremolo-Mundharmonika ist eine Seydel Sailor Steel* oder Hohner Echo 48* sehr gut.
Mehr zu empfehlenswerten Modellen gibts im großen Mundharmonika-Vergleichstest.
Wo kaufen?
Dein lokaler Musikladen freut sich natürlich über deinen Besuch. Denn eine Mundharmonika findet man dort fast immer. Aber nicht überall gibt es einen Musikladen in der Nähe. Manchmal haben sie auch nicht das richtige Modell in der Auslage.
In diesem Fall kannst du eine Harmonika auch bei einem Online Musikhändler kaufen. Wenn du eines der obengenannten Modelle kaufst, kannst du dabei wenig falsch machen.
Spielen lernen
Wenn du jetzt eine Mundharmonika gekauft hast, willst du sie sicher auch gleich spielen können. Dabei gibt es einiges zu beachten. Am schnellsten gelingt das dir hiermit:
Wenn du dich bei unserem Newsletter anmeldest, bekommst du das kostenlose Schnellstart-Ebook mit allen wichtigen Infos zum Loslegen. Danach musst du alleine klarkommen.
Mit unseren Online-Kursen bekommst du den roten Faden und sparst dir dadurch viel Herumgesuche und Ausprobieren. So kommst du am Schnellsten zum Ziel.
Mehr dazu, wie und wo du das spielen lernst, erfährst du auch in meinem Artikel Mundharmonika spielen lernen.
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