Western-Mundharmonika: Spiel mir das Lied vom Tod đŸ€ 

Die wilden Western – knallharte Cowboys, endlose Landschaften und dazu der Klang der Mundharmonika. Der Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ hat der Western-Mundharmonika ein Denkmal gesetzt. Erfahre jetzt alles ĂŒber den Western-Sound mit der Mundharmonika.

Western Mundharmonika PrĂ€rie Reiterin auf weißem Pferd Sonnenuntergang

Die endlosen Weiten der PrĂ€rie, die Grillen zirpen, ein Cowboy reitet ins Bild. Es ertönt eine gefĂŒhlvolle Melodie, die mit der Mundharmonika gespielt wird. Wie kein anderes Instrument transportiert die Mundharmonika die absolute Freiheit des amerikanischen Westens, aber auch die Einsamkeit eines Cowboys, der in einer schier unendlichen Landschaft unterwegs ist.

BerĂŒhmtheit erlangte die Mundharmonika nicht zuletzt mit den italienischen Western-Filmen, die in den 1960er-Jahren sehr erfolgreich waren. Diese „Spaghetti-Western“ waren in Italien oder Spanien gedrehte Western von italienischen Regisseuren. Allen voran Sergio Leone, dessen Wild-West -Trilogie die Mundharmonika ins Rampenlicht stellte.

Auch das Film-Duo Bud Spencer und Terence Hill startete seine Karriere in den damaligen Italo-Western.

Der Cowboy, der am Lagerfeuer Mundharmonika spielt, ist in fast jedem Western-Film zu hören. Meist wird die Western-Harp kurz in einer Szene gespielt um eine Stimmung zu erzeugen. Oder um eine typische Begebenheit der damaligen Zeit darzustellen. Zum Beispiel BĂŒrgerkriegssoldaten oder Farmer, die das Instrument immer bei sich trugen und es zur Unterhaltung spielten.

Cowboy auf Pferd in PrÀrie

Auch in den Titel-Melodien der Western-Movies kommt die Mundharmonika immer wieder vor. Meist spielt sie eine begleitende Rolle oder wird als Effekt genutzt. Denn damit erzeugt man die typische Western und Cowboy-Stimmung.

In diesem Artikel erfĂ€hrst du alles ĂŒber die Western-Mundharmonika. In welchen Wild-West-Filmen kommt sie vor? Wie erzeugst du den Western Klang auf der Mundharmonika? Und wer hat die Soundtracks eingespielt.

Welche Mundharmonika brauchst du fĂŒr Western Klang? 🐎

Der typische Klang der Western Harp ist dir aus den Filmen nur allzu bekannt. Aber mit welchem Instrument bekommst du diesen Sound auch hin?

In den Filmen wird oft eine Blues Harp, auch diatonische Richter-Mundharmonika genannt, gezeigt. Denn diese Mundharmonika mit 10 Löchern war zu der Zeit, in der die Filme spielen, tatsĂ€chlich in den Vereinigten Staaten am weitesten verbreitet. Sie war fĂŒr jeden erschwinglich, klein und konnte darum auch ĂŒberall hin mitgenommen werden.

Damit die Mundharmonika authentisch zur Western-Zeit passt, solltest du unbedingt darauf achten, ein Modell mit Holz-Körper zu wÀhlen. Ein typischer Vertreter, der damals schon dort existierte und daher stilecht aussieht, ist die Hohner Marine Band*. Da bei der Marine Band die Deckelplatten vernietet sind, es es nicht möglich, die Stimmzungen zu tauschen. Es gibt sie heute aber auch in einer verbesserten Version als Marine Band Deluxe*. Dort ist der Zungentausch problemlos möglich. Auch die Seydel Blues 1847* passt in diese Zeit.

Abbildung Chromatische und Diatonische Blues Harp Mundharmonika

Was viele nicht wissen: Die Filmmusik wurde aber gar nicht mit einer diatonischen Mundharmonika eingespielt. Stattdessen sind alle Filmmelodien mit einer chromatischen Mundharmonika entstanden. Das liegt daran, dass die wenigen Studiomusiker, die damals die Mundharmonika spielen, ausschließlich die Chrom gespielt haben.

Diese war auch fĂŒr die typischen Sounds verantwortlich, die du heute in Western-Filmen hörst. Die erste Chrom wurde zwar viel spĂ€ter erfunden. Aber sie klingt sehr Ă€hnlich zu einer diatonischen und hat dazu noch alle Halbtöne an Bord. Damit ließen sich also die komplexen Kompositionen spielen, wie sie bei Film-Musik alltĂ€glich sind.

Typische Modelle fĂŒr den Western-Sound sind die Hohner Chromonica 270/48 Deluxe* oder die C.A. Seydel Söhne Chromatic de Luxe Classic*.

In der damaligen Zeit, waren auch Tremolo-Mundharmonikas schon verbreitet.

Abbildung Tremolo- und Oktav-Mundharmonika

In Amerika waren diese aber wenig populÀr. Man sieht solche Tremolo-Mundharmonikas oft in den Filmen. Aber zu hören sind sie dann nicht.

Wenn du den Western Sound haben möchtest, dann entscheide dich fĂŒr eine diatonische Mundharmonika (Blues Harp) mit Holz-Körper oder eine Chromatische Mundharmonika.

Wie erzeugst du den typischen Western-Mundharmonika Sound?

Dir ist der sehnsĂŒchtige Klang der Western-Mundharmonika noch im Ohr. Auch der verruchte und verwegene Sound, den du aus den Italo-Western kennst. Wie kannst du diesen Western-Klang selbst hinbekommen?

Dazu solltest du natĂŒrlich mit der richtigen Mundharmonika beginnen. Die dafĂŒr notwendigen Typen habe ich dir weiter oben schon vorgestellt. Als nĂ€chste Zutat, musst du natĂŒrlich die Melodien spielen, die man in der Zeit des Wilden Westens tatsĂ€chlich gespielt hat.

Es gibt dabei zwei typische AusprÀgungen des Western-Film-Sounds, je nach Produktionsland: Der US-Western und der Italo-Western. Der US-Western orientierte sich dabei an der wirklich im Wilden Westen gespielten Musik.

Im Westen Amerikas waren damals vor allem ausgewanderte EuropĂ€er aus Großbritannien, Irland und Deutschland, die aufgrund von Hungersnöten auswanderten, zu Hause. Die europĂ€ischen Auswanderer haben einfach die Melodien gespielt, die sie aus ihrer Heimat kannten.

Und damals haben die Cowboys tatsĂ€chlich ĂŒberwiegend einfache Volkslieder in Dur gespielt. Bei den britischen und irischen Auswanderern waren das natĂŒrlich Folk-Melodien. Die deutschen Emigranten haben unsere Volkslieder gespielt. Wusstest du, dass es in Texas viele Orte mit deutschen Namen gibt?

In den amerikanischen Western wurden diese einfachen Folk-Melodien oft eingesetzt. Oder es wurden spezielle Lieder fĂŒr den Film komponiert, die an diese Volkslieder erinnern. Wenn du das damalige Feeling also authentisch nachstellen möchtest, dann lerne eine handvoll dieser Songs. Das gute daran ist, dass diese Lieder auch fĂŒr Einsteiger recht zĂŒgig zu lernen sind.





In den italienischen Western-Filmen sollte die Musik im Gegensatz zu den US-Produktionen immer den dĂŒsteren und geheimnisvollen Westen darstellen. Darum hat man dort fast alle Lieder in Moll gespielt. Um den Film Sound hinzubekommen, spielst du am besten diese berĂŒhmten Melodien nach. Auf der chromatischen Mundharmonika ist das auch relativ einfach.

Damit es authentisch klingt, spielst du die Mundharmonika natĂŒrlich rein akustisch.

Um den Sound noch echter zu machen, musst du ihn noch mit ein paar Effekten ausschmĂŒcken. Der typische, wimmernde Klang, entsteht durch den Einsatz von Hand-Tremolo. Und der weinend und jaulende Sound durch das Bending, das aber nur auf der diatonischen Harp so richtig gut klingt.

Du findest einige typische Western-Lieder ĂŒbrigens in unserer Spielfabrik, in der du zusĂ€tzlich mit Kursen die Mundharmonika spielen lernen kannst.

Faktencheck – Die Mundharmonika im Wilden Westen

Die Mundharmonika wird in vielen Western als typisches Instrument seiner Zeit portrĂ€tiert. Sie ist fĂŒr uns darum ganz normal mit der Zeit der Cowboys und Indianer verbunden. Doch was ist dran an diesem Image und existierte die Mundharmonika zu dieser Zeit tatsĂ€chlich schon in Amerika?

RĂŒckblick – die Mundharmonika wurde um die 1820er-Jahre in der NĂ€he von Wien erfunden. Schnell verbreitete sich das Instrument im deutschsprachigen Raum. Von 1840-1860 bildeten sich innerhalb Deutschlands verschiedene Zentren, in denen das Instrument hergestellt wurde.

Ihren Weg ĂŒber den Atlantik fand die Mundharmonika zunĂ€chst mit den deutschen Auswanderern. Oft wurde sie auch per Paket an die Verwandten in den Vereinigten Staaten gesendet.

FederfĂŒhrend bei der Eroberung Amerikas durch die Mundharmonika war die Firma Hohner. WĂ€hrend des amerikanischen BĂŒrgerkriegs 1861-1865 kam Matthias Hohner die Idee, seine Instrumente an Verwandte in Übersee zu schicken. Diese verteilten sie an BĂŒrgerkriegs-Soldaten.

Bei den Soldaten fand die Mundharmonika einen großen Anklang, denn sie war klein, handlich und damals perfekt im MarschgepĂ€ck unterzubringen. Zudem war sie gĂŒnstig und fĂŒr jedermann erschwinglich.

Es ist also tatsĂ€chlich so, dass die Mundharmonika schon im BĂŒrgerkrieg unter den Soldaten kursierte. Die Soldaten brachten sie dann nach dem Krieg in ihre Heimat-Orte und machten sie im ganzen Land populĂ€r.

Abraham Lincoln House

Sogar Abraham Lincoln, der damalige PrÀsident der USA, soll ebenfalls leidenschaftlich Mundharmonika gespielt haben.

Hohner verschickte aufgrund der hohen Nachfrage schon 1868 die erste große Lieferung nach USA. Dort war die Mundharmonika so erfolgreich, dass sie nur zehn Jahre spĂ€ter schon 60% der Produktion der Trossinger Mundharmonika-Schmiede ausmachte. In den Folgejahren wuchs die Zahl der exportierten Instrumente rapide und ĂŒberschritt zum Ende des Jahrhunderts schon die Millionenmarke.

Die Hohner Marine Band*, und damit die prototypische Blues-Harp, erblickte 1896 das Licht der Welt. Sie fÀllt damit aus geschichtlicher Sicht in die Zeit nach dem Wilden Westen. Denn diese endet zirka 1890, als die letzten Territorien als Bundesstaaten aufgenommen wurden.

Zur Zeit, als die Mundharmonika im Westen ankam, war bei uns die Tremolo-Mundharmonika im Aufwind. In den Vereinigten Staaten fasste diese jedoch nie richtig Fuß. Dort blieb die diatonische Mundharmonika bis heute die populĂ€rste Mundharmonika-Art.

Die chromatische Mundharmonika, mit der spÀter alle Western-Film-Soundtracks eingespielt wurden, existierte allerdings in der Zeit des Wilden Westen noch gar nicht. Sie klingt aber einer diatonischen sehr Àhnlich.

„My Rifle, My Pony & Me“ & „Cindy, Cindy“ – Rio Bravo, 1959

Rio Bravo* ist ein Western mit den Stars John Wayne, Dean Martin und Ricky Nelson. Er zĂ€hlt zu den erfolgreichsten Western der Filmgeschichte. Aufgrund der KĂŒnstler, wird in dem Film auch ausgiebig mit Western-Instrumenten musiziert. Mit dabei ist fast immer die Mundharmonika, gespielt von Tommy Morgan und Leo Diamond.





Winnetou Melodie – Old Shatterhand – Der Schatz im Silbersee, 1962-1968

Wie kein anderer hat Karl May durch seine Roman-Serie rund um Winnetou und Old Shatterhand im deutschsprachigen Raum das Bild vom Wilden Westen geprĂ€gt. Darum erfolgte auch die Verfilmung der Romane* in den 1960ern, die fĂŒr viele Kultstatus haben.

Die Winnetou-Melodie selbst stammt aus dem Film „Der Schatz im Silbersee*“ von 1962. Die Musik wurde komponiert von Martin Böttcher, der auch fĂŒr die folgenden Filme der Reihe den Soundtrack erstellte.

Die Mundharmonika war in all den Filmen der Winnetou-Reihe stark vertreten. Schon im „Silbersee“ war sie in der Hauptmelodie „Old Shatterhand-Melodie“ fĂŒr die sentimentale Stimmung verantwortlich.





Gespielt wurde die Mundharmonika von Johnny MĂŒller. Es handelt sich dabei immer um eine chromatische Mundharmonika. Im Film „Winnetou II*“ erfuhr die Mundharmonika wieder eine große Aufwertung. In der berĂŒhmten „Winnetou-Melodie“ spielt sie die Hauptrolle.





Der erste Winnetou-Streifen schlug ein wie eine Bombe. In den nachfolgenden Jahren entstand eine Film-Reihe in der auch immer die Mundharmonika zu hören ist. Hier zum Beispiel im Lied „Rih“:





Durch die „Grand Canyon-Melodie“, mit der der letzte Film der Reihe, „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten*“ beginnt, wird nochmals die typische Western-Stimmung erzeugt.





Ab den 1970ern ĂŒbernahm dann Pepe Guiseppe Solera die Mundharmonika in allen nachfolgenden Karl May Verfilmungen.

Das war der Wilde Westen, 1962

Im Western mit dem Originaltitel „How the West was Won“, der im deutschen Sprachraum unter „Das war der Wilde Westen*“ bekannt ist, wird die Erschließung Amerikas durch die Siedler in fĂŒnf Episoden erzĂ€hlt. Der Film glĂ€nzte mit einem unglaublichen Aufgebot von gleich 24 Stars und gilt bis heute als einer der grĂ¶ĂŸten Epen Hollywoods.

NatĂŒrlich wurde auch in diesem Film eine Mundharmonika gespielt, die in keinem Western fehlen darf.





Die Mundharmonika fĂŒr den Film spielte Tommy Morgan. Es handelt sich dabei um eine chromatische Mundharmonika.

The Trio – Zwei glorreiche Halunken, 1966

Der Film „Zwei glorreiche Halunken*“ von 1966 unter dem Original-Titel „The Good, the Bad and the Ugly“ war der letzte Teil von Sergio Leones Dollar-Trilogie*. Er gilt als der Inbegriff des Spaghetti-Westens. Wieder stand hier Clint Eastwood in der Hauptrolle vor der Kamera.

Auch der dazugehörige Soundtrack wird als Ennio Morricones Magnum Opus gefeiert. Und natĂŒrlich ist hier die Mundharmonika wieder schwer im Einsatz.

Der Film setzt gleich mit dem Haupttitel „The Trio“ ein, in dem zu Beginn die Mundharmonika den Gesang begleitet und damit das typische Western-Flair erzeugt. Noch prĂ€gnanter ist eine Version, die spĂ€ter im Film auftaucht, bei der die Mundharmonika auf diverse Instrumente im ZwiegesprĂ€ch antwortet.





Das typische Leitmotiv soll einen jaulenden Coyoten nachahmen. Die drei sich abwechselnden Instrumente sind stellvertretend fĂŒr die drei Hauptfiguren.



Auch sonst darf die Mundharmonika natĂŒrlich im gesamten Western nicht fehlen. Sie taucht immer mal wieder in entsprechenden Szenen auf. Zum Beispiel in dem Lied „Story of a soldier“, in der sie die zarte Seite des Antihelden unterstreicht.





In dem gesamten Western, wird wieder eine chromatische Mundharmonika von Franco de Gemini gespielt. Die Lieder sind aber auch auf einer diatonischen Mundharmonika spielbar, wenn man ein paar Tricks beachtet.

The Man With the Harmonica – Spiel mir das Lied vom Tod, 1968

Kein anderer Western ist so sehr mit der Mundharmonika verbunden, wie „Spiel mir das Lied vom Tod*“. Das Meisterwerk von Sergio Leone, mit dem Originaltitel „Es war einmal der Westen“, ist der Western-Klassiker schlechthin.

In der Hauptrolle spielt Charles Bronson einen Mundharmonika-spielenden, schweigsamen RĂ€cher. Die Titelmelodie, die den Namen „The man with the Harmonica“ trĂ€gt, ist ihm gewidmet. Dieser Song ist gleichzeitig die wohl bekannteste Western-Melodie mit Mundharmonika.





Die Mundharmonika ist im gesamten Film zu hören, immer dann wenn Bronson als „Harmonica“ auftaucht. Das dissonante Hauptmotiv aus drei Tönen klingt schauderhaft ergreifend und lĂ€sst uns die Erlebnisse nachfĂŒhlen, die den traumatisierten RĂ€cher antreiben. Gleichzeitig lĂ€sst der Klang der Mundharmonika erahnen, was uns am Ende des Filmes erwartet.

Im Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ kommen zwei unterschiedliche Mundharmonikas vor. Wenn man in der Erinnerungsszene genau hinsieht, erhĂ€lt Bronson von „Frank“ eine dunkelrote Oktav-Mundharmonika mit dem Knittlinger System mit 10 KanĂ€len.

Das erkennt der Fachkundige daran, dass hier jeweils zwei lÀngere KanÀle existieren. Der Hersteller ist nicht erkennbar. Mundharmonikas diesen Typs werden nur noch von der Firma Seydel hergestellt. Das Knittlinger Modell nennt sich dort Concerto Steel*.

Die Duell-Szene von „Spiel mir das Lied vom Tod“ endet damit, dass „Harmonica“ Frank eine 10-Kanal Tremolo-Mundharmonika in den Mund steckt. Man sieht die 20 Löcher in dem dunkelbraunen Instrument deutlich. Wahrscheinlich sollte die dunklere, ausgenutzte Farbe die Alterung der Mundharmonika symbolisieren.

Die Filmmelodien* wurden auch in diesem Western von Ennio Morricone komponiert. FĂŒr die Mundharmonika-Parts arbeitete er eng mit Franco de Gemini zusammen, der die Mundharmonika fĂŒr den Soundtrack spielte.

Im Gegensatz zu den im Film gezeigten Mundharmonikas, spielt de Gemini allerdings eine Chromatische Mundharmonika. Diese klingt völlig anders, als eine Oktav- oder eine Tremolo-Mundharmonika.

Nur mit dieser Chromatischen Mundharmonika, lĂ€sst sich das dissonante Leitmotiv von „Spiel mir das Lied vom Tod“ authentisch nachspielen. Denn wesentlich fĂŒr den Klang ist das gleichzeitige Spielen von zwei einen Halbton entfernten Tönen. Angeblich soll Franco de Gemini extra dafĂŒr seine Mundharmonika umgebaut haben. Der Klang lĂ€sst sich aber auch durch einen halb-gedrĂŒckten Schieber nachahmen.

Sergio Leone war von der Mundharmonika-Melodie so begeistert, dass er Franco de Gemini eine Chrom in Gold versprach. Franco brachte nebenbei Charles Bronson auf dem Film-Set das Spielen der Mundharmonika bei.

Hauptthema – HĂ€ngt ihn höher, 1968

„Hang ’Em High“ war Clint Eastwoods erster eigener Western*, den er nach den Erfolgen mit Sergio Leones Filmen produzieren lies. Der Film war ein Riesen-Erfolg und toppte alles bis dahin dagewesene, so dass er nach nur zwei Wochen im Kino schon die Produktionskosten deckte.

Die Titelmelodie mit dem Namen des Films wurde ebenfalls ein Hit. Es gab sogar mehrere Cover-Versionen, die ihrerseits gut ankamen. Das Hauptinstrument des StĂŒcks ist natĂŒrlich die Mundharmonika.





Die Komposition des Soundtracks wurde von Dominic Frontiere in nur 8 Tagen fertiggestellt. Sie lehnte sich stark an den Stil Morricones an, erreicht aber nicht dessen geniale Tiefe. In den Liedern kommt die Mundharmonika sehr oft vor, die zu diesem Zeitpunkt schon einen festen Platz im Western-Genre hatte.





Beispiele fĂŒr Western-Titel mit Mundharmonika sind „Rachel (Love Theme)“ und „It’s No Deal“. Die Chromatische Mundharmonika fĂŒr die Songs des Streifens spielte Tommy Morgan ein.

Bart Returns – Der wilde wilde Westen (Blazing Saddles), 1974

In der 1974 erschienenen Western-Komödie „Der wilde wilde Westen (Blazing Saddles)*“ von Mel Brooks, der der grĂ¶ĂŸte Kassenerfolg des Studios des Sommers wurde, spielt die Mundharmonika immer wieder ihren Part. Der Film parodiert das Western-Genre.

Die Chromatische Mundharmonika wurde wieder von Tommy Morgan gespielt.





Draw!, 1984

Im Film „Draw*“ (auf deutsch unter „Zwei Schlitzohren rechnen ab*“ erschienen) von 1984 spielt Kirk Douglas einen Mundharmonika-spielenden Cowboy. Bereits in der Eröffnungsszene ist er mit der Mundharmonika zu sehen und spielt im gesamten Film immer wieder in vielen Szenen seine diatonische Mundharmonika.





Auch im Soundtrack kommt eine Mundharmonika vor, gespielt wieder vom unvergesslichen Tommy Morgan.



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Die Mundharmonika-Spieler hinter der Musik

Der Klang der Mundharmonika im Western-Film ist legendĂ€r. Aber hast du dich jemals gefragt, wer die berĂŒhmtesten Mundharmonika-Songs in den Western Filmen gespielt hat?

Das Überraschende ist, dass die meisten der Soundtracks von einer handvoll Spielern geprĂ€gt wurde. Denn die Film Studios hatten ihre Lieblings-Spieler stets zur Hand. Und je nach Ursprungsland des Films, waren das unterschiedliche Spieler.

Jerry Adler – der Western-Filme Mundharmonika-Spieler der 1940er und 1950er-Jahre

FĂŒr Hollywood gab es zwei bedeutende Mundharmonika-Musiker. Der erste war Jerry Adler. Er kam aus einer Familie von Mundharmonika-Virtuosen. Dir ist vielleicht sein Bruder Larry Adler bekannt.

Jerry Adler machte schon frĂŒh durch sein virtuoses Spielen auf sich aufmerksam, was ihn schon mit 17 Jahren dazu brachte vor dem PrĂ€sidenten der Vereinigten Staaten zu spielen. WĂ€hrend seiner Karriere spielte er mit dutzenden berĂŒhmten Musikern, wie Frank Sinatra, Duke Ellington oder Louis Armstrong auf der BĂŒhne.

Und natĂŒrlich spielte er die Musik fĂŒr zahlreiche Filme und TV-Serien, wie z.B. „Mary Poppins“, „My Fair Lady“ oder „Breakfast at Tiffany's“. Als Mundharmonika-Ass war er natĂŒrlich die erste Wahl fĂŒr die Western-Filme der 1940er und 1950er-Jahre.





Tommy Morgan – bekannt aus zahlreichen USA-Western-Melodien

Ab den 1960ern wurden die meisten USA-Western-Melodien von Tommy Morgan gespielt. Tommys erste Studio-Session hatte er in den 1950er Jahren. Seitdem hat er an unzĂ€hligen TV-Produktionen und Musik-Hits mitgewirkt, wie „Good Vibrations“ von den Beach Boys oder „Rainy Days and Mondays“ von den Carpenters. Er gab Konzerte in der ganzen Welt.

Und natĂŒrlich war er in mehr als 600 Filmen an der Mundharmonika zu hören, wie „Das war der wilde Westen“, „HĂ€ngt ihn höher“ (Hang ‘Em High), „The Wild Bunch“ und „Der mit dem Wolf tanzt“.





Franco de Gemini – der Mundharmonika-Spieler der Italo-Western

FĂŒr die meisten von uns, ist der Klang der Western-Harp ganz klar mit den italienischen Filmen verbunden, die ab den 1960er ins Kino kamen. In diesen „Spaghetti-Western“, war die Mundharmonika sehr oft prĂ€gnant zu hören. Allen voran im Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Sergio Leone.

Der Mundharmonika-Spieler, der alle Soundtracks fĂŒr die Italo-Western eingespielt hat, war der große Franco de Gemini. Er hatte sich schon wĂ€hrend seiner Schulzeit das Spielen selbst beigebracht und machte sich bald einen Namen als hervorragender Mundharmonika-Spieler.

Das fĂŒhrte dazu, dass er sich immer öfter in einem Aufnahme-Studio in Rom wiederfand, in dem er mit einem Film-Orchester Soundtracks einspielte. Im Jahr 1961 wurde er von Leonard Bernstein dazu ausgewĂ€hlt, die Mundharmonika fĂŒr „West Side Story“ zu spielen, was ihn zeitlebens mit Stolz erfĂŒllte.

Als die italienische Film-Industrie in den Sechzigern und Siebzigern große Erfolge feierte, spielte Franco de Gemini zahllose Mundharmonika-Parts ein. In seinem Leben hat er fĂŒr mehr als 800 Filme Mundharmonika gespielt. Sein Mundharmonika-Spiel hat wie sonst kein anderer, den Klang geprĂ€gt, den wir heute unter Western-Mundharmonika erwarten.

Denn er war es, der mit seiner Chromatischen Mundharmonika den Soundtrack von Sergios Leones Western Trilogie gespielt hat. Und die schaurige Titel-Melodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist seine Erfindung gewesen. Und wie bereits erwĂ€hnt, hat er nebenbei Charles Bronson fĂŒr den Film das Mundharmonika-Spielen beigebracht.





Johnny MĂŒller – der Mundharmonika-Spieler fĂŒr Winnetou

Und in den deutschen Western-Filmen? Im GedĂ€chtnis geblieben sind hier vor allem die Winnetou Filme. Die Mundharmonika war in diesen Filmen sehr prĂ€sent. Gespielt hat sie Johnny MĂŒller.





Fazit

Die Mundharmonika darf in keinem Western fehlen. Denn wie kein anderes Instrument verkörpert ihr Klang die Sehnsucht, die ein einsamer Cowboy in den endlosen Landschaften des wilden Westens mit sich fĂŒhrte. Zudem war sie ja tatsĂ€chlich der tĂ€gliche Begleiter vieler Cowboys, weil die in jede Satteltasche passte.

Und im Western-Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Sergio Leone, spielt die Mundharmonika die Hauptrolle. Kein Wunder, dass jeder Mundharmonika-Spieler diesen Klang selbst hinbekommen möchte.

In diesem Artikel hast du erfahren:

  • Welche Mundharmonika du fĂŒr den Western-Film-Sound benötigst

  • Wie du den markanten Western-Mundharmonika Klang hinbekommst

  • Wer die Mundharmonika in den meisten Western-Filmen gespielt hat

  • Welche berĂŒhmten Western-Film-Melodien es mit Mundharmonika gibt



Jetzt kannst du also gleich damit beginnen, den Western-Sound auf deiner Mundharmonika zu zelebrieren. Gutes Gelingen und Howdy!

P.s.: Wenn du einen guten Kurs suchst, mit dem du den typischen Western-Mundharmonika-Sound spielen lernen kannst, dann schau mal in unserer Spielfabrik vorbei!



Let the good times roll – Mark

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Quellen



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