Die Hohner 64 Chromonica III 280 C gibt bei den vieroktavigen Chroms schon seit Jahrzehnten den Ton an. Warum das so ist und wie sie sich im Vergleich mit aktuelleren Modellen schlägt, erfährst du in diesem Test-Bericht.
Auf einen Blick
Modell |
64 Chromonica III 280 C |
Hersteller |
Hohner |
Mundharmonika-Art |
Chromatische Mundharmonika, 16 Kanäle |
Spieler-Level |
Fortgeschrittener |
Geeignet für Musikrichtungen |
Alles, v.a. Soul, Jazz, Klassik |
Preis |
190€ |
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Hintergrund
Bei der Hohner 64 Chromonica (Chromonica III 280 C)* handelt es sich um einen wahren Klassiker unter den chromatischen Mundharmonikas. Sie wird schon seit ihrer Einführung von Hand in Deutschland gefertigt (Made in Germany).
Die 64 Chromonica gehört zur gehobenen Mittelklasse und hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich.
Nachdem bereits 1912 die erste chromatische Mundharmonika von Hohner das Licht der Welt erblickte, wurde das Instrument in den Folgejahren immer weiter verbessert. Die Mundharmonika fand so ihren Weg in immer mehr Musikrichtungen. Gleichzeitig wurde die „Chrom“ auch bei den Spielern immer beliebter und der Anspruch an das Instrument stieg. Denn man wollte immer schwierigere Stücke darauf spielen.
Die 64 Chromonika wurde deswegen von Grund auf für professionelle Spieler konzipiert und 1938 auf dem Markt eingeführt. Sie war als Konzertinstrument für die Klassische Musik und für Mundharmonika-Ensembles gedacht. Und das ermöglichte sie als erste chromatische Mundharmonika mit einem gewaltigen Tonumfang von vier Oktaven.
Das Modell wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt und geändert. Ursprünglich wurde für die Chromonika III ein genagelter Holz-Kanzellenkörper verwendet. In den 1950ern erfolgte der Umstieg auf einen geschraubten Kunststoff-Körper. Die heutige Bauweise wird seit den 1980ern verwendet. Der Aufbau ist seitdem weitgehend unverändert. Vor etwa 10 Jahren gab es nochmals Änderungen an den höheren Stimmzungen.
Aus Marketing-Gründen war das gleiche Instrument lange Zeit weltweit unter verschiedenen Namen erhältlich. Im deutschsprachigen Raum war sie als Hohner Chromonika III erhältlich. Im Rest der Welt als 64 Chromonica. Es wurden auch mehrere Sondermodelle, z.B. für Larry Adler*, aufgelegt.
Seit einigen Jahren wird sie aber nur noch unter der Bezeichnung 64 Chromonica III 280 C verkauft. Bei der Zahl 280 handelt es sich um die Katalog-Nummer des Herstellers.
Die Hohner 64 Chromonica III 280 C war schon bei ihrer Einführung ein großer Erfolg. Sie wurde aufgrund ihrer hohen Flexibilität von bekannten Musikern aufgegriffen und hat den Sound geprägt, den wir heute von einer chromatischen Mundharmonika erwarten.
So haben sie beispielsweise Larry Adler, Stevie Wonder oder Jean ‚Toots‘ Thielemans in der Unterhaltungsmusik und im Jazz eingesetzt. In der Klassischen Musik wurde sie von Franz Chmel, Willi Burger und Yasuo Watani bekannt gemacht. Aber auch im Blues wurde sie vereinzelt von Little Walter Jacobs verwendet.
Neben der 64 Chromonika III gibt es zwar seit mehreren Jahren modernere Alternativen. Trotzdem ist sie auch weiterhin ein Standardmodell, das jeder professionelle Spieler kennen sollte.
Ausstattung – Überblick
Die 64 Chromonica III 280 C von Hohner ist eine chromatische Mundharmonika mit 64 Stimmzungen aus Messing. Sie hat einen beeindruckenden Tonumfang von 4 Oktaven. Damit überdeckt die 64 Chrom einen weiteren Bereich als eine Trompete oder eine Geige. Entsprechend kann diese Mundharmonika deswegen auch für anspruchsvolle Stücke eingesetzt werden. Denn sie war von Anfang an für Klassische Musik konzipiert. Zusätzlich zu ihrer „kleinen Schwester“, der Chromonika 270*, wurde die 64er um eine tiefere Oktave erweitert.
Erhältlich ist die 64 Chromonica III 280 nur in der Tonart C-Dur. Gestimmt ist sie in der für chromatische Mundharmonikas üblichen Solo-Stimmung.
Aufgrund ihrer Größe von 19,3 cm Länge und 4 cm Breite wird die 64 Chromonika auch gerne als Schlachtschiff bezeichnet. Trotz der beeindruckenden Maße, ist sie gerade noch handlich. Im Vergleich mit einer 270 Chromonika ist sie schon größer und mit circa 280 Gramm auch fast 100 Gramm schwerer.
Im Bild oben zu sehen ist die 64 Chromonica im Vergleich zur Seydel Chromatic De Luxe.
Die Deckel der 64 Chromonica 280 C sind von mittlerweile traditionellem aber durchaus zeitlosem Design geprägt und aus Edelstahl gefertigt. Die Deckel sind nach hinten großzügig geöffnet, wodurch eine gute Klangentfaltung entstehen sollte. Das Mundstück verspricht durch die gerundeten Öffnungen der 16 Kanäle ein sanftes Spielvergnügen. Es besteht aus Messing, das mit Nickel beschichtet wurde.
Im Inneren sind zwei Stimmplatten aus Messing mit 1,05 mm Stärke verbaut. Fixiert werden die Stimmplatten mit 16 Schrauben. Auch die Stimmzungen sind aus dem traditionellen Material Messing gefertigt.
Die Ventile bestehen aus Mylar, was sowohl den Verschleiß als auch die Neigung zum Verkleben gering halten soll.
Der Kanzellenkörper ist aus ABS-Kunststoff gefertigt. Das Material verleiht ihr eine Witterungs- und Alterungsbeständigkeit. Im Gegensatz zu Birnbaum-Kanzellen ist es zudem robuster und verzieht sich auch bei längerem Spiel nicht.
Aufgrund ihres Tonumfangs ist die 64 Chromonica besonders flexibel und eignet sich für diverse Musik-Richtungen. Sowohl im Soul, Jazz, Blues und Klassik wurde sie in vielen Aufnahmen verewigt. Aber sie ist im Prinzip in jeder Stilrichtung von Pop zu Volksmusik einsetzbar.
Ich würde die 64er jedem Fortgeschrittenen empfehlen, da sie ein Klassiker ist und zudem für einen angemessenen Preis erhältlich ist. Klar, für Profis sind heute inzwischen bessere Hochleistungs-Modelle vorhanden, die aber für den Einsatz im Spitzenbereich lohnen.
Besonderheiten
Die 64 Chromonika ist wahrscheinlich die am meisten in populären Musik-Aufnahmen zu hörende chromatische Mundharmonika. Sie wurde von vielen Künstlern gespielt, wie z.B. Larry Adler und Stevie Wonder. Auch im Blues wurde sie durch Little Walter verewigt. Folglich hat dieses Modell auch den für eine Chrom typischen Sound geprägt.
Durch ihre Erweiterte Oktave weist sie die zusätzliche Besonderheit auf, sich speziell für das Begleitspiel gut zu eignen. Denn die tiefste Oktave spielt bereits im Bass-Bereich. Dadurch macht sie beinahe sowohl einer Bass- als auch einer Akkord-Mundharmonika Konkurrenz.
Eine weitere Besonderheit dieser Mundharmonika ist, dass sie die Grundlage vieler populärer Chroms ist. So hat sie beispielsweise eine enge Verwandschaft zur Super 64, mit der sie einen weitgehend gleichen Aufbau teilte. Dadurch konnten auch Ersatzteile beider Modelle untereinander getauscht werden. Seit 2018 wurde die Super 64-Serie jedoch grundlegend überarbeitet und beide Modelle sind nicht mehr hundertprozentig vergleichbar.
Eine weitere Spezialität der 280 Chromonika ist die Art der Anordnung der Stimmzungen. Bei vielen Chroms sind die „normalen“ Stimmzungen auf der oberen Stimmplatte und die durch den gedrückten Schieber gespielten Stimmzungen unten angebracht. Im Gegensatz dazu dreht sich bei der 64 Chrom die Anordnung je Kanal. Diese Stimmung nennt man auch Zickzack oder „Cross-Tuning“.
Durch das Cross-Tuning ist es möglich, die Mundharmonika mit größeren Kanal-Löchern auszustatten. Dadurch soll ein lauterer und vollerer Ton erzeugt werden. Ob das in der Praxis auch erreicht wird, sehen wir gleich im Test.
Unboxing
Der Lieferumfang der Chromonika 64 besteht aus:
- einer 64 Chromonica III 280 C Mundharmonika von Hohner
- einem stabilen Hardshell-Case aus Kunststoff
- einer Bedienungsanleitung mit Wartungs- und Pflegehinweisen
Praxis-Test
1 Erster Eindruck
Bereits das Etui vermittelt einen soliden Eindruck, wie man ihn von hochwertigen Instrumenten anderer Art her kennt. Das Design der Mundharmonika ist klassisch und man merkt ihr ihre langjährige Geschichte etwas an. Auf dem Deckel sind die Worte „Professional Model“ eingeprägt. Ob sie diesem Anspruch gerecht wird?
Dann hielt ich die fabrikneue Mundharmonika in den Händen. Sie wirkt stabil und durch ihr Gewicht hat man wirklich etwas solides in der Hand. Trotzdem ist sie auch beim Spielen noch angenehm leicht.
Doch die Größe, welche die 64 Chromonika durch ihre 64 Stimmzungen notwendigerweise hat, fällt schon eher auf. Denn sie ist doppelt so groß wie meine Hand. Wenn man eine Tonkammer mit den Händen formt, ist es darum schwer, die gesamte Mundharmonika damit abzudecken.
Die Größenunterschiede sind auch deutlich erkennbar, wenn man eine Hohner Special 20 neben die 64 Chromonica 280 C legt.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Alle Kanten sind abgerundet. Die Stimmplatten und die Verschraubung machen einen hochwertigen Eindruck. Mir fällt lediglich der Spalt zwischen dem Mundstück und dem Deckel auf. Beim Spielen hat dieser jedoch keinerlei Einfluss. Von der Qualität gibts an diesem Instrument nichts zu meckern.
Das Spielgefühl ist bei der 64 Chromonica III ausgezeichnet. Das liegt zum einen an ihrem ergonomisch geformten Mundstück. Zum anderen hat dieses Mundstück abgerundete Kanalöffnungen. Dadurch vermindert sich der Widerstand beim Kanalwechsel und das Spielen gleitet sanft dahin. Auch nach längerem Spielen wird der Mund dadurch nicht wund.
Das Mundstück hat allerdings auch einen Nachteil. Denn es schmeckt durch die Nickelbeschichtung metallisch. Glücklicherweise bietet Hohner für die Super 64 ein passendes Ersatzmundstück an, das auch für die 64 Chromonica III verwendet werden kann, bei dem dies nicht auftritt.
Die Betätigung des Schiebers ist etwas schwergängiger, als bei 12-kanaligen Chroms anderer Hersteller. Das liegt daran, dass durch die 16 Kanäle die Dimensionen des Mundstücks einfach größer sind.
Zudem ist die Mundharmonika nach Zig-Zag Anordnung gestimmt. Und dabei muss der Schieber einfach etwas weiter bewegt werden. Der Schieberweg beträgt 6 mm. Nach kurzer Umstellungszeit ist der zusätzliche Kraftaufwand aber zu vernachlässigen. Nur bei schnellen Trillern fällt er dann noch ins Gewicht.
Die Betätigung des Schiebers ist auch leicht lauter, als bei den kleineren Modellen. Allerdings macht sich das nur im direkten Vergleich bemerkbar und hat absolut keinen Einfluss auf den Klang der Mundharmonika.
Am Schieber merkt man im Vergleich mit neueren Modellen am ehesten die lange Zeit, die dieses Modell bereits auf dem Markt ist. Modernere Chroms sind hier leichtgängiger. Es handelt sich dabei aber nur um Nuancen und ist eigentlich nur für Spieler mit sehr hohen Ansprüchen von Bedeutung. Immerhin war die 64 Chromonika jahrelang das Spitzenmodell unter den Chroms.
Auch dieser Punkt betraf übrigens bis vor kurzem alle mit der 64er verwandten Modelle. Bei der Super 64 wurde die Schiebermechanik womöglich deswegen kürzlich überarbeitet.
Insgesamt ist die Ergonomie der 280er Chromonica III gut. Es macht Freude sie zu spielen, denn man hat das Gefühl hier ein ernsthaftes Instrument in Händen zu halten.
2 Ansprache
Doch was liefert die 64 Chromonika in Sachen Spielbarkeit und Ansprache? Kann sie ihrem professionellen Anspruch hier gerecht werden?
Beim Praxistest zeigt sich zunächst in den unteren drei Oktaven eine sehr schnelle und exakte Ansprache. Die unterste Oktave ist naturbedingt etwas träger, da die schwereren Stimmmzungen länger brauchen, um einzuschwingen. Zudem macht sich das „Flattern“ der Ventile bemerkbar.
In der obersten Oktave bremst sich allerdings meine Spielfreude. Denn zum einen kommt es sehr schnell zu einem Quietsch-Ton, der neben dem eigentlichen Ton der Stimmzunge entsteht. Zum anderen bleibt der Ziehton in Kanal 10 des öfteren stumm.
Diese Probleme der obersten Oktave sind auch anderen Spielern an diesem Modell aufgefallen. Die Ursache liegt hier bei den Ventilen und der Tatsache, dass die Chromonica hier sehr empfindlich auf die Mund-Rachenform reagiert. Glücklicherweise sind diese Schwierigkeiten aber nur vorübergehend. Denn hier hilft das Einspielen bereits weiter. Andere bevorzugen es, die Ventile gleich komplett zu entfernen.
Ist dieser Einspielpunkt überschritten, dann glänzt die Chromonica III 280 C aber mit einer sehr gleichmäßigen und schnellen Ansprache über den gesamten Tonvorrat von 4 Oktaven. Auch die Abstände der Stimmzungen sind von Werk aus sehr gut voreingestellt. Volle Punktzahl.
Ein Manko ist allenfalls das Mundstück, denn es ist wie bei allen Chroms etwas undicht. Bedingt durch den Luftverlust setzt der Ton zwar leise aber doch etwas schlagartig ein. Ganz leise Passagen sind also keine Stärke der 64er.
Hier merkt man am meisten, dass das Design nicht mehr ganz auf dem modernen Stand ist. Denn auch aus dem Hause Hohner bekommt der anspruchsvolle Spieler heute Modelle mit weit verbesserter Luftdichtigkeit des Mundstücks. Und auch bei ambitionierten Spielern ist das Mundstück der 64er der Bestandteil, an dem am meisten modifiziert wird.
Für Liebhaber der Jazzig-bluesigen-Spielweise ist die Bendbarkeit der Chrom von entscheidender Bedeutung, da sich nur so der gewünschte Sound erreichen lässt. Glücklicherweise erwies sich die 280C als ein wahres Bending-Wunder. Denn sie kann in den unteren Oktaven in jedem Kanal um einen Ganzton gebendet werden. Der Ganzton klingt dann aber etwas dumpf. In der obersten Oktave sind die Bends schwieriger zu erreichen und neigen beim Ganzton zum Quetschen. Das ist ja normal. Aber im Gegensatz zu anderen Chroms, lassen sich Halbtonbends in der obersten Oktave recht einfach spielen.
Unterm Strich kann gesagt werden, dass die 64 Chromonika ihrem professionellen Anspruch auch heute noch durchaus gerecht wird.
3 Sound
Wie kein anderes Modell, hat die 64 Chromonika unsere Soundvorstellung einer Chromatischen Mundharmonika geformt. Doch was macht diesen Klang aus?
Grundsätzlich klingt die 280C sehr voll und rund. Manche bezeichnen den Ton auch als warm und angenehm weich. Das hat sie mit allen Chroms gemeinsam.
Dennoch hat die 64 Chromonica III 280 C ihren ganz eigenen Charakter. Denn sie erinnert zusätzlich zum Mundharmonika-Sound immer ein bisschen an den Klang von Holzblas-Instrumenten. Man meint immer, dass ein Hauch eines Saxophons mitschwingt. In der mittleren Tonlage klingt sie entfernt nach einer Klarinette.
Und im Bass-Bereich der unteren Oktave erinnert mich der Klang ein wenig an den Sound einer Kirchenorgel. Dieser Effekt tritt besonders dann auf, wenn man die Basstöne als Oktave spielt.
Das sind natürlich Nuancen. Andere chromatische Instrumente klingen hier reiner nach Mundharmonika. Aber gerade dieses Timbre ist für mich der besondere Reiz dieses Modells.
Im Vergleich mit anderen Chroms fällt mir auf, dass die Chromonica 280C sowohl einen lauteren Ton erzeugt, als auch über mehr Dynamik verfügt. Ich würde den Ton durchaus als kraftvoll bezeichnen und sie kann schon mit ordentlicher Lautstärke gespielt werden.
In den zwei untersten Oktaven hört man das Klackern der Ventile deutlich. In der Bassoktave ist das wohl nicht zu vermeiden, dennoch sind dadurch leise gespielte Passagen beeinträchtigt. Darüber ist das Klackern zwar zu hören, fällt aber im Vergleich zum gespielten Ton weniger ins Gewicht.
4 Stimmgenauigkeit
Wie die meisten chromatischen Mundharmonikas, ist die 64 Chromonica III 280 C in der typischen Solo-Stimmung gestimmt. Als Stimmsystem wird, wie beim Klavier, die gleichstufig temperierte Stimmung eingesetzt.
Beim Spielen von Akkorden fällt auf, dass diese recht rau klingen. Das ist der temperierten Stimmung der Chrom zu verdanken, die auf das Melodiespiel optimiert ist.
Bei der Betrachtung der Oktavreinheit überrascht die 64 Chromonika wieder. Denn bei meinem Exemplar waren fast alle Kanäle mit sehr geringfügigen Schwebungen im Oktavspiel gestimmt.
Die Stimmung blieb bei mir auch über mehrere Monate Spielzeit stabil.
5 Wartung und Reinigung
Die Chromonika 280 C ist durch ihren Kunststoff-Körper und die verwendete Verschraubung sehr gut zu warten und zu reinigen. Die Schrauben des Stimmkörpers haben alle einen Kreuzschlitz-Kopf. Nur die Deckel sind mit einem Schlitz-Schraubendreher zu öffnen.
Das Mundstück besteht aus drei Teilen und lässt sich relativ einfach auseinandernehmen und wieder zusammenbauen. Für Linkshänder kann der Schieber übrigens einfach umgebaut werden, indem der Knopf an der linken Seite angebracht wird.
Auch durch den Kanzellenkörper aus Kunststoff ist die 64 Chromonika leicht zu reinigen. Die Ventile sind sehr robust und halten in der Regel lange Zeit ohne ausgetauscht werden zu müssen.
Eine Besonderheit hinsichtlich der Wartung bringt die verwendete Zick-Zack-Anordnung der Stimmung mit sich. Denn dadurch sind die Stimmzungen der Töne, die mit gedrücktem Schieber gespielt werden und die Töne mit losgelassenem Schieber jeweils abwechselnd auf der Stimmplatte zu finden. Dadurch ist es im Problemfall schwieriger die richtige Stimmzunge zu finden.
Pro & Contra
Pro – Was gefällt
- voller, an Saxophon oder Klarinette erinnernder Sound
- sehr gute Dynamik und Lautstärke
- gleichmäßige Ansprache über gesamten Tonbereich, sehr gut ab Werk eingestellt
- sehr gute Bendingeigenschaften
Contra – Was ist verbesserungswürdig
- oberste Oktave erst nach dem Einspielen reibungslos spielbar
- Ventilgeräusche in den unteren zwei Oktaven
- etwas schwergängiger Schieber
Fazit
Die Hohner Chromonica III 280 C (64 Chromonica)* ist eine gute chromatische Mundharmonika, die auch noch professionellen Anforderungen genügt.
Durch ihren charakteristischen Klang, der aus unzähligen Aufnahmen bekannt ist, empfehle ich sie jedem Spieler, der eine Mundharmonika mit einem gewaltigen Tonumfang von vier Oktaven benötigt.
Denn die spielerischen Eigenschaften der 64 Chromonika sind spitze. Die Verarbeitung ist top und sie ist bereits ab Werk sehr gut eingestellt. Die Anfangsprobleme in der obersten Oktave erledigen sich nach etwas Einspielzeit mit der Zeit von selbst.
Bei anderen Fabrikaten bekommt man zu einem ähnlichen Preis nichts vergleichbares. Meist sind dort 4-oktavige Mundharmonikas deutlich teurer.
Vom gleichen Hersteller gibt es auch andere Modelle, die auf der 64er basieren. Im Hinblick auf das Preis-Leistungsverhältnis bekommt man jedoch mit der 64 Chromonika III den besten Deal.
Bewertung: (gut)
Preis-Leistungsverhältnis: (sehr gut)
Preis: 190 Euro
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Let the good times roll – Mark
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