Die Hohner Blues Harp MS im Test ist eine der beliebtesten Mundharmonikas mit Holz-Körper. Im Review wird die Blues Harp auf ihre Stärken und Schwächen getestet. Erfahre jetzt mehr im Blues Harp Test.
Auf einen Blick
Modell |
Hohner Blues Harp MS |
Hersteller |
Hohner |
Mundharmonika-Art |
Diatonische Mundharmonika, 10 Kanäle |
Spieler-Level |
Anfänger, Fortgeschrittene |
Geeignet für Musikrichtungen |
Blues, Rock |
Preis |
33€ |
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Hintergrund
Die Hohner Blues Harp* ist wohl die am meisten verkaufte Holz-Mundharmonika der Welt. Denn Ihr Name ist ein geschickter Marketing-Coup. Darum ist sie für viele die Mundharmonika für Blues. Auch Einsteigern gibt sie ein klares Signal, welche Harp die richtige für diese Musik ist. Dabei ist eigentlich die Marine Band die urtümliche Blues Harp Nummer eins.
Die Blues Harp wurde in den 1960er Jahren eingeführt, wahrscheinlich 1965, zum Preis von 3 Dollar. Damals gab es einen von England ausgehenden Blues-Boom, der auch Hohner nicht entgangen ist. Die englischen Bands machten ein internationales Publikum mit dem Blues bekannt – und damit auch der Mundharmonika. Damit stieg die Nachfrage nach den Instrumenten.
Die Blues Harp war zunächst nichts anderes, als die Marine Band mit anderen Deckeln und anderem Lack. Das änderte sich in den 1990ern. Der Namenszusatz MS steht nämlich für: Modulares System.
Das MS-System wurde Mitte der 1990er eingeführt und sollte die Zukunft aller Hohner Harps werden. Eigentlich sollten alle Harps aus Trossingen darauf umgestellt werden. Die Grundidee besteht darin, Mundharmonikas mit neuester CNC-Technik in bislang unbekannter Präzision herzustellen. Zudem sollten alle Teile unter den Mundharmonikas austauschbar sein und so auch Stimmplatten für den einfachen Austausch angeboten werden können.
Leider verließen aufgrund von Problemen durch die noch nicht richtig eingestellten Maschinen einige Harps minderer Qualität das Werk. Das führte dazu, dass viele Kunden die MS Harps mieden und die alten Modellreihen wieder angeboten werden mussten.
Mit den Qualitätsproblemen war es aber spätestens Ende der 1990er vorbei. Trotzdem hängt ihr auch aufgrund ihres günstigen Preises der Ruf an, nicht so gut, wie die höherpreisigen Modelle des selben Herstellers zu sein.
Das gilt vor allem für eingefleischte Blueser. Andere lieben sie und spielen sie exklusiv. Wer hat von beiden nun recht und was taugt die Blues Harp wirklich?
Ausstattung – Überblick
Das Modell Hohner Blues Harp MS* ist eine diatonische Mundharmonika mit 10 Löchern des Hersteller Hohner aus Trossingen. In den zehn Kanälen sind 20 Messing-Stimmzungen enthalten. Gestimmt ist sie nach der Richter-Stimmung.
Die Stimmplatte ist aus 0,9mm starkem Messing, wie bei fast allen Hohner Mundharmonikas. Die Deckel sind aus Edelstahl gefertigt. Sie hat die üblichen Maße einer Mundharmonika und ist 10,5cm lang, 2,8 cm tief und 1,8cm hoch.
Der Holzkanzellenkörper besteht aus Doussié-Holz, welches laut Hersteller zweifach lackiert ist. Die Lackschicht ist jedoch sehr dünn im Vergleich zu anderen Mundharmonikas aus dem selben Hause.
Hergestellt wird die Blues Harp, wie alle MS-Mundharmonikas in Trossingen, wo die Endmontage stattfindet. Genau gesagt werden die Stimmplatten in China unter Aufsicht in einem Werk von Hohner hergestellt. Dadurch ist eine gleichbleibende Qualität gesichert. Der Zusammenbau und der Abgleich findet aber nach wie vor in Trossingen statt.
Obwohl sie für Blues beworben wird, kann die Blues Harp für viele Musikstile eingesetzt werden. Auch bei Rock, Folk oder sogar Volksmusik macht sie eine gute Figur. Sie ist eher für Fortgeschrittene oder Anfänger zu empfehlen, die unbedingt mit einer Holz-Mundharmonika anfangen wollen.
Besonderheiten
Die größte Besonderheit der Hohner Blues Harp ist, dass sie die einzige Mundharmonika der MS Serie mit einem Holz-Körper ist. Damit verfügt sie auch über die selben Möglichkeiten. Das heißt, man kann, wenn Stimmzungen kaputtgehen, die Stimmplatten einfach tauschen. Oder einen anderen Kanzellen-Körper aus Kunststoff einsetzen.
Unboxing
Der Lieferumfang der Mundharmonika besteht aus:
- einer Hohner Blues Harp MS* Mundharmonika
- einem Etui aus Kunststoff
- einer Bedienungsanleitung
- einem Flyer
- und einem Karton
Hohner Blues Harp MS im Praxis-Test
1 Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Hohner Blues Harp MS* wurde für den Test im Handel beschafft und war etwa ein Jahr in Benutzung um ihre Langzeit-Eigenschaften zu testen.
Auf den ersten Blick fällt bei der Blues Harp von Hohner ein ihr ansprechendes Design auf. Das helle Holz wirkt in Kombination mit den gold-ähnlichen Stimmplatten edel. Das Deckel-Design erinnert an die 1960er Jahre ihres Ursprungs.
Im Allgemeinen liegt sie gut und angenehm in der Hand und fühlt sich hochwertig an. Die Verarbeitung ist ebenfalls tadellos. Hier gibt es nur wenig zu bemängeln.
Da wäre die wirklich dünne Lackschicht des Holzes zu nennen. Beim ersten Anspielen hinterlässt der Lack des Holzes einen komischen Geschmack im Mund. Dazu kommt, dass das Holz beim abgedeckten Spiel rau auf der Zunge wirkt.
Oder die Hohner-typische geringe Entgratung der Stimmplatten, wodurch sie scharfe Kanten bekommt.
Die Materialien sind aus guter Qualität. Hier gibt es auch keine Unterschiede zu anderen Modellen der MS-Serie. Insgesamt hat die Blues Harp eine gute Qualität und hinterlässt einen sehr guten Eindruck.
2 Ergonomie
Kann die Hohner Blues Harp hinsichtlich der Ergonomie überzeugen? Gerade viele Einsteiger wählen dieses Modell ja, um ihre ersten Erfahrungen mit einer Blues Harp zu machen. Was erwartet sie?
Die Blues Harp hat einige Verbesserungen im Vergleich zu ihren Vorgänger. Ihre Deckel sind beispielsweise komplett abgerundet. Das macht sie besser, als die Marine Band Modelle. Denn die Deckel liegen sehr angenehm in der Hand.
Leider hat der Deckel vorne am Mundstück einen großen Spalt. Dieser ist ein Bartfänger. Ein Schnurrbart wird sich hier leicht darin verheddern. Das merkt man dann als Piksen.
Und, wie oben schon beschrieben sind die Stimmplatten nur gering abgerundet. Das gilt auch für die Ecken der Mundharmonika. Dadurch spürt man die Seiten der Harp bei längerem Spielen in der Hand. Bei anderen Herstellern ist das besser. Aber es ist jetzt auch kein Weltuntergang.
Wichtiger ist das Gefühl, das die Blues Harp an Lippen und Mund hinterlässt. Und hier kommen primär zwei Dinge in Betracht.
Zum einen hat sie die traditionelle „Sandwich“ Bauweise, bei dem die Stimmplatten direkt auf den Kanzellenkörper montiert sind und offen liegen. Hier besteht immer die Gefahr, dass die Stimmplatten mit ihren scharfen Kanten in die Lippen schneiden.
Erfreulicherweise ist das bei der Blues Harp nur wenig der Fall, weil der Deckel sehr weit vorne installiert ist. Dadurch ist die Kontaktfläche mit der Stimmplatte gering. Die Kante ist weiterhin schärfer und tiefer, als bei anderen Herstellern, fällt aber nicht so sehr ins Gewicht.
Zum anderen ist die Form und Beschaffenheit der Kanzellen ein Faktor, der die Beanspruchung der Lippen beeinflusst. Hier liegt auch der wirkliche Schwachpunkt der Blues Harp. Das liegt daran, dass die Kanzellen eine scharfe Kante haben. Das macht sich vor allem beim Spielen mit Zungenblock (Tongue Blocking) unangenehm bemerkbar.
Dazu kommt, dass die Lackschicht des Holzes relativ dünn ist, so dass die Rauheit des Holzes durch kommt. Bei früheren Harps dieser Bauweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Lack schnell ab ist. Und dann fühlt sich das Holz wie Schmirgelpapier an.
Wer die Blues Harp also über einen längeren Zeitraum intensiv spielt, wird damit früher oder später zu kämpfen haben und sie ersetzen.
Davon abgesehen finde ich das Spielgefühl der Blues Harp ausgezeichnet. Irgendwie hat sie dadurch sogar einen rustikalen Touch, weil sie an die original Marine Band erinnert. Dafür liegt sie deutlich besser in der Hand als die Marine Band*.
3 Ansprache
Kommen wir zum Ansprechverhalten und der Spielbarkeit der Hohner Blues Harp MS. Hier sind die Erwartungen, aufgrund ihres niedrigen Preises natürlich nicht allzu hoch. Kann sie denn mit teureren Mundharmonikas mithalten?
Man hört immer wieder, dass es sein kann, dass die ein oder andere Blues Harp ab Werk nicht so gut eingestellt ist. Auch wird ihr oft nachgesagt, schlechtere Spieleigenschaften, als andere Harps zu haben.
Ich kann das wirklich nicht komplett bestätigen. Im Gegenteil war ich positiv überrascht davon, wie gut die Ansprache doch tatsächlich ist. Ist sie in der Ansprache so gut wie eine Crossover oder eine Seydel 1847? Natürlich nicht, aber das kann man für den Preis nicht wirklich erwarten.
Dafür schlägt sie sich aber doch noch ganz wacker. Bei meinem Exemplar lassen sich alle Töne in allen Oktaven gut spielen. Auch Bends sind gut spielbar. Das ist wirklich kein Vergleich zu billigen Mundharmonikas. So hundertprozentig dicht ist sie nicht, denn bei einer Holz-Harp ist das auch nicht zu erwarten. Und ihr Kanzellenkörper wird mit lediglich zwei Schrauben zusammengehalten.
Dafür ist sie doch noch ziemlich dicht und keinesfalls schlecht. Denn ich hatte auch schon teurere Mundharmonikas anderer Hersteller, die ab Werk schlechter zu spielen waren.
Lediglich Overbends gehen nicht alle ganz so einfach und neigen zum Kippen. Aber dass man überhaupt ab Werk schon einen Overblow darauf spielen kann, hätte ich nicht erwartet. Und ganz ehrlich wird die Zielgruppe dieser Harp darauf auch keinen Wert legen.
Trotz aller Gerüchte ist die Ansprache der Blues Harp in Ordnung. Warum also dieses Image?
Die Ursache für die vielen geäußerten Probleme liegt ganz wo anders. Denn die Blues Harp wird sehr oft von kompletten Anfängern gekauft. Diese haben auf jeder Mundharmonika immer dieselben Probleme mit Tönen die nicht klingen wollen, verstimmt sind oder schlecht ansprechen.
Das ist aber in 90 Prozent der Fälle kein Makel der Mundharmonika. Ja, es kommt sogar bei den sehr hochwertigen Modellen verstärkt dazu. Sondern es liegt meistens daran, dass hier die Spielweise nicht korrekt ist. Willst du mehr dazu wissen? Lass dir durch mich helfen – auf unserer Online-Lernplattform HarmonicaRocks Spielfabrik. Schau mal rein!
4 Sound
Der Klang der Hohner Blues Harp ist ein wichtiges Entscheidungs-Kriterium. Wie schneidet sie in dieser Hinsicht ab?
Die Einzeltöne der Blues Harp klingen klar und so wie man es von einer Diatonischen Mundharmonika eben erwartet. Sie hat auch den typischen Hohner-Sound-Charakter. Das heißt, sie klingt etwas heller, als andere Mundharmonikas. Das ist eben der typische Klang, den man von vielen Aufnahmen her kennt.
Die Blues Harp klingt für mich im Vergleich mit den anderen Modellen des selben Herstellers etwas dünner. Sie hat also etwas weniger Bässe und untere Mitten im Angebot. Allerdings nur einen Hauch.
Vielleicht liegt das auch daran, dass sie nicht ganz so dicht ist, wie andere Modelle. Durch ihre seitlich geschlossenen Deckel sollte sie ja eigentlich dunkler klingen, als sie es tut. Auch elektrisch verstärkt ist sie einen Hauch weniger satt.
Die Akkorde der Blues Harp klingen nicht ganz so rein, wie die Akkorde der Marine Band Reihe. Das liegt an der verwendeten Kompromissstimmung. Trotzdem sind sie noch in Ordnung.
Von der Dynamik und der erzielbaren Lautstärke her entspricht die Blues Harp dem, was man von anderen Mundharmonikas in diesem Preis-Segment erwarten kann. Sie ist vielleicht geringfügig leiser, als die Special 20. Welten liegen da allerdings nicht dazwischen.
Es treten bei der Blues Harp keine nennenswerten Nebengeräusche auf.
Ansonsten gefällt mir der Klang rein subjektiv sehr gut. Auch die Dynamik ist durchaus praxistauglich.
5 Stimmgenauigkeit
Die Hohner Blues Harp ist mit der typischen Richter-Stimmung gestimmt, wie alle diatonischen Mundharmonikas. Sie hat die für das MS-System typische Kompromiss-Stimmung und geht damit ein wenig mehr in Richtung einer wohltemperierten Stimmung. Das heißt, Melodien klingen etwas besser, als auf der traditionellen Stimmung.
Mein Exemplar der Blues Harp war komplett richtig gestimmt. Alle Oktaven waren absolut schwebungsrein. Lediglich eine Quinte war nicht so ganz überzeugend. Akkorde und Einzeltöne sind also sehr gut abgestimmt.
Die Stimmung veränderte sich auch im Zeitraum eines Jahres kaum.
6 Wartung und Reinigung
Wie gut lässt sich die Hohner Blues Harp MS reinigen und warten?
Im Prinzip gibt es bei der Wartung wenig zu beanstanden. Die Blues Harp ist komplett verschraubt und lässt sich daher leicht auseinanderbauen. Durch das MS-System ist zudem garantiert, dass man leicht Ersatzteile bekommt. So können beispielsweise die Stimmplatten leicht ausgetauscht werden.
Abzüge gibt es allerdings für den Holz-Kanzellenkörper. In diesem verfängt sich wegen der dünnen Lackierung und der rauen Oberfläche gerne Schmutz. Und der lässt sich nicht so einfach lösen. Denn das Holz ist empfindlich und darf nicht längere Zeit mit Wasser in Kontakt kommen.
Hohner Blues Harp MS im Vergleich
Im folgenden vergleichen wir die Hohner Blues Harp MS mit anderen Mundharmonika-Modellen:
Hohner Blues Harp MS vs Hohner Marine Band Deluxe
Die Hohner Blues Harp ist im Prinzip durch ihre Bauweise direkt mit der Marine Band Deluxe vergleichbar. Denn beide sind aus Holz und haben den typischen Sandwich Aufbau.
Auch die Stimmzungen sind aus dem gleichen Material. Aufgrund des deutlichen Preisunterschieds kann man sich daher schon fragen, was denn nun der Unterschied sein soll.
Spielgefühl
Hier sind es die Details, die entscheidend sind. Denn das Spielgefühl der Marine Band ist dadurch besser, dass ihre Kanzellen abgerundet sind. Die Blues Harp hat dagegen scharfe Ecken in den Löchern. Obendrauf ist die Lackschicht der Marine Band viel dicker, wodurch die Reibung beim Spielen geringer ist. Sie gleitet dadurch besser im Mund.
Die Blues Harp liegt dafür durch die abgerundeten Deckel wesentlich angenehmer in der Hand. Beiden gemeinsam ist, dass die Stimmplatten mit den Lippen in Kontakt kommen und diese daher wund werden können.
Sound
Die Marine Band Deluxe* entwickelt durch die bessere Abstimmung einen volleren Sound, als die Blues Harp. Und Bends sind auch deswegen leichter zu spielen. Die Blues Harp* ist hier auch gut, aber die Marine Band eben besser.
Hohner Blues Harp MS vs Seydel Blues 1847 Classic
Vergleichbar sind die Hohner Blues Harp und die Seydel Blues 1847 ebenfalls, weil die beide einen Holz-Körper aufweisen. Der Aufbau ist ebenfalls ähnlich. Neben den Gemeinsamkeiten, haben sie aber auch entscheidende Unterschiede.
Spielgefühl & Ergonomie
Das Spielgefühl der Seydel 1847 ist wesentlich besser, als bei der Blues Harp. Das liegt daran, dass die Seydel gleich in mehreren Punkten besser ist. Der Kanzellenkörper hat eine dicke Lackierung und ist absolut glatt. Dadurch flutscht die Harp wesentlich besser im Mund, als die vergleichsweise raue Blues Harp.
Die Löcher der 1847 sind abgeschrägt und leicht gerundet. Auch das verringert den Widerstand der Lippen. Die Blues Harp hat hingegen scharfe Kanten der Löcher. Das merkt man vor allem beim Tongue Blocking.
Zudem stehen die Stimmplatten bei der Seydel nicht so weit nach vorne, wie bei der Blues Harp. Auch das verringert den Kontakt der Lippen mit der Mundharmonika. Insgesamt is das Spielgefühl der Seydel Blues 1847 Classic darum viel besser, als das der Blues Harp.
Klang
Punkten kann die Seydel Blues 1847* auch durch ihre Edelstahlstimmzungen. Diese sind wesentlich langlebiger, als die Messing-Zungen der Blues Harp. Dazu kommt, dass Edelstahl einen satteren Klang erzeugt. Die Blues Harp klingt im direkten Vergleich dazu dünn.
Hohner Blues Harp MS vs Hohner Special 20
Sowohl die Blues Harp, als auch die Special 20 spielen in einer vergleichbaren Preisliga. Sie werden darum von Einsteigern gerne verwendet. Aber welche der beiden ist die bessere?
Unterschiede
Dafür muss man sich im Klaren sein, dass es sich hier um zwei grundverschiedene Modelle handelt. Denn die Blues Harp hat den klassischen gestapelten Aufbau, bei dem die Stimmplatten direkt in Kontakt mit den Lippen kommen. Bei der Special 20 sind die Platten hingegen im Inneren des Kunststoff-Körpers versenkt.
Allein dadurch hat die Special 20 schon Vorteile gegenüber der Blues Harp. Denn sie ist wesentlich Lippen-schonender, die Mundharmonika gleitet besser im Mund und das Spielgefühl ist angenehmer, als bei der Blues Harp.
Dazu kommt, dass die Special 20 weniger Luft verliert und dadurch dichter ist, als die Blues Harp. Sie kann dadurch eine größere Lautstärke entwickeln und klingt voller, als die Blues Harp. Die Blues Harp punktet im Vergleich zur Special 20 dafür mit dem luftigen Holz-Sound.
Für Einsteiger ist aus allen genannten Gründen in den meisten Fällen die Special 20* eine bessere Wahl.
Pro & Contra
Pro – Was gefällt
-
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
-
ab Werk sehr gut gestimmt und eingestellt
Contra – Was ist mir aufgefallen
-
Holz hinterlässt ein komisches Gefühl und Geschmack beim Spielen
-
scharfe Kanten der Kanzellen beanspruchen Lippen und Zungen stark
Bewertungs-Kategorien
Und so setzt sich die Bewertung der getesteten Hohner Blues Harp MS zusammen:
Fazit
Die Hohner Blues Harp* im Test ist die populärste Mundharmonika für Blues, was auch an ihrer cleveren Namensgebung liegt. Sie eignet sich natürlich nicht nur für Blues, sondern für eine breite Palette musikalischer Stilrichtungen wie für Rock oder sogar für Volksmusik.
Die Blues Harp hat bei einigen Spielen einen unbegründet schlechten Ruf. Dieser Testbericht zeigt jedoch, dass die Blues Harp sich wirklich nicht vor anderen Harps der Preisklasse verstecken braucht.
Da die Blues Harp oft von Anfängern gekauft wird, klagen diese oft über Probleme mit ihr, wie zum Beispiel Töne, die nicht funktionieren sollen. Diese kommen aber bei allen Mundharmonikas vor. Denn ihre Ursache liegt in der falschen Spielweise.
Ihre Ansprache ist bei korrekter Spieltechnik gut, wenn auch nicht auf dem Stand deutlich teurer Modelle.
Die Verarbeitung und Materialien sind ebenfalls tadellos. Der dünn lackierte Holz-Körper ist in Verbindung mit den eckigen Kanzellen allerdings ein Manko. Denn gerade bei Anfängern führt beides zu wunden Lippen.
Die Hohner Blues Harp würde ich darum auch nur leicht Fortgeschrittenen empfehlen. Sie eignet sich, wie bereits erwähnt, nicht nur für Blues, sondern auch für Rock oder andere Musikrichtungen.
Bewertung: (gut)
Preis-Leistungsverhältnis: (sehr gut)
Preis: 35 Euro
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Let the good times roll – Mark
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