Die Lee Oskar Major Diatonic wird in diesem Review gründlich getestet. Im Test erfährst du, ob die Lee Oskar Major Diatonic für Blues und Rock geeignet ist. Und du erfährst welche Stärken und Schwächen sie hat. Finde jetzt mehr heraus.
Auf einen Blick
Modell |
Lee Oskar 1910 Major Diatonic |
Hersteller |
Tombo (Lee Oskar) |
Mundharmonika-Art |
Diatonische Mundharmonika, 10 Kanäle |
Spieler-Level |
alle |
Geeignet für Musikrichtungen |
Rock, Jazz, Weltmusik |
Preis |
35€ |
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Hintergrund
Lee Oskar ist ein weltbekannter Mundharmonika-Virtuose und Komponist der durch seine Beteiligung an der Fusion-Rock Band „War“ bekannt wurde. Er gilt auch heute noch als einer der besten Rock-Harper.
Der gebürtige Däne war in den frühen Achtzigern frustriert über die Qualität der damaligen Mundharmonikas. Er gründete daraufhin 1983 seine eigene Firma, die Mundharmonikas anbietet. Als Produzent gewann er 1984 den japanischen Hersteller Tombo, der vor allem für seine hochwertigen Chromatischen Mundharmonikas bekannt ist.
Die neue Mundharmonika-Marke brachte viele Neuerungen auf den Markt, wie beispielsweise austauschbare Stimmplatten oder Sonderstimmungen für Moll oder die Melody Maker Stimmung. Andere Hersteller haben mittlerweile nachgezogen und bieten diese Dinge nun auch an.
Die Mundharmonikas werden nach wie vor in Japan gefertigt und sind seit Jahrzehnten unverändert.
Im Prinzip ist die Lee Oskar Major Diatonic* eine Kopie der Hohner Special 20, der sie äußerlich sehr ähnlich sieht.
Es gibt viele Fans der „Lee Oskar“, aber ist ihr Ruf wirklich gerechtfertigt?
Ausstattung – Überblick
Die Lee Oskar Major Diatonic* ist eine diatonische Mundharmonika mit 10 Löchern. Wie alle Harps diesen Typs, ist sie nach der Richter-Stimmung gestimmt. Sie ist 10,5 cm lang, hat eine Tiefe von 3cm und eine Höhe von 2 Zentimetern.
Sie verfügt über 20 Stimmzungen aus Messing und einer Stimmplatte aus Messing. Die Deckelplatten bestehen aus Edelstahl. Der Kanzellenkörper besteht aus ABS-Kunststoff. Die Stimmplatten sind in diesen eingelassen, so dass sie von den Lippen nicht berührt werden.
Die Stimmplatten werden mit nur drei Schrauben mit dem Kanzellenkörper verschraubt. Das ist im Vergleich zu anderen Herstellern wenig.
Hergestellt wird die Lee Oskar in Japan vom namhaften Hersteller Tombo, der schon für seine anderen Mundharmonikas bekannt ist.
Die Lee Oskar ist für die Musikrichtungen Rock, Jazz und Weltmusik geeignet. Prinzipiell kann man auf ihr auch Blues spielen, wer den traditionellen Blues-Sound sucht, wird mit ihr aufgrund ihrer Feinstimmung nicht so gute Ergebnisse erzielen.
Sie kann sowohl von Einsteigern, als auch Fortgeschrittenen und Profis genutzt werden.
Besonderheiten
Die Lee Oskar Major Diatonic* hat einige Dinge, die sie besonders machen. Denn sie war, als sie in den 1980ers erschien, in einigen Dingen wegweisend.
Da wären zum einen die austauschbaren Stimmplatten. Früher gab es keinerlei Ersatzteile für diatonische Harps. Lee Oskar war als Profi-Spieler in einer erfolgreichen Rock-Band besonders betroffen davon, viele Mundharmonikas zu verschleißen. Er musste sich also ständig neue Harps kaufen. Oder Teile anderer Mundharmonikas ausschlachten. Selbst bei einem Rock-Star geht das ins Geld.
Für die Lee Oskar Major Diatonic gab es fortan austauschbare Stimmplatten. Geht eine Stimmzunge kaputt, kann man also einfach und kostengünstig die Platte tauschen. Andere Hersteller bieten das mittlerweile auch an. Damals war es ein Novum.
Eine weitere Besonderheit ist die deutliche Kennzeichnung der Tonart. An beiden Seiten der Harp steht die Tonart, wobei links die erste und rechts die zweite Position gekennzeichnet ist. Das ist in der Praxis hervorragend, weil man beim Harp-Wechseln nicht groß überlegen muss. Bei anderen Herstellern findet sich die Tonart meistens nur in erster Position beschriftet und ist schlecht lesbar.
Die Aufbewahrungsboxen der Lee Oskar können miteinander verbunden werden. So dass man eine Art Aufbewahrungs-System hat und die Harps nicht einzeln lose herumfahren. Die Stimmung der Mundharmonika ist auf der Box anhand eines Farbcodes klar sichtbar. Die Diatonische Harp hat beispielsweise einen leuchtend orange-roten Sticker auf ihrer Transport-Box aufgeklebt.
Eine wenig bekannte Besonderheit der Lee Oskar Major Diatonic, ist ihre Feinstimmung, die an die gleichstufig, wohltemperierte Stimmung angelehnt ist. Dazu im Abschnitt Stimmgenauigkeit mehr.
Unboxing
Der Lieferumfang der Mundharmonika besteht aus:
- einer Lee Oskar 1910 Major Diatonic* Mundharmonika
- einer Aufbewahrungs-Box aus Kunststoff
- einer Bedienungsanleitung mit Übersicht über das ganze Sortiment
- und einem Flyer mit Werbung
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1 Erster Eindruck und Verarbeitung
Die getestete Lee Oskar Major Diatonic wurde für den Test eigens im Handel beschafft. Sie wurde über ein Jahr genutzt um ihre Langzeit-Haltbarkeit zu testen.
Auf den ersten Blick fällt einem bei der Lee Oskar der moderne, frische Look auf. Obwohl die Mundharmonika in dieser Form schon vierzig Jahre auf dem Buckel hat, ist ihre Formgebung und das Design nach wie vor ansprechend.
In der Hand fühlt sie sich auch hochwertig an. Sie wiegt etwas mehr, als eine Hohner Special 20* und die Deckelplatten fühlen sich etwas dicker als diese an. Auch alle anderen verwendeten Materialien sind von hoher Qualität. An der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts zu meckern.
Ich habe unter anderen eine Lee Oskar, die ich in den 1990ern gekauft habe. Sie hat bis heute überlebt, obwohl sie nie geschont wurde. In Puncto Langlebigkeit ist das wirklich sehr gut.
2 Ergonomie
Die Handhabung der Lee Oskar ist ebenfalls sehr gut. Denn sie liegt angenehm in der Hand. Das liegt daran, dass alle Ecken deutlich abgerundet sind. Zudem sind die Ecken aus Kunststoff, so dass die Stimmplatten nie mit der Hand in Berührung kommen.
Sie ist in dieser Hinsicht etwas besser, als die Special 20. Jedoch hat die Seydel Session Steel noch weniger harte Kanten. Denn der seitliche Übergang der Major Diatonic ist im Vergleich schon noch etwas kantig.
Da die Stimmplatten vom Kunststoff verdeckt sind und der Abstand des Mundstücks von den Deckelplatten sehr gering ist, ist das Spielgefühl der Lee Oskar ausgezeichnet. Die Kanzellen-Stege sind darüber hinaus leicht abgerundet, so dass sie sehr einfach im Mund gleitet. So kann man stundenlang auf ihr spielen, ohne dass der Mund wund wird.
Die Ergonomie der Lee Oskar ist also sehr gut.
3 Ansprache
Werfen wir einen Blick auf das Ansprech-Verhalten der Lee Oscar Major Diatonic. Hier ist immer wieder zu hören, dass diese von Exemplar zu Exemplar schwanken soll. Es gibt auch zeitweise Schwankungen, so dass manche Produktionsläufe hervorragend sein sollen und andere nicht.
Bei meiner vorliegenden Harp kann ich hier nichts davon feststellen. Die Ansprache der Töne ist generell gut. Alle Töne sprechen sehr gleichmäßig an. Bends kommen leicht und sprechen schnell an.
Ich habe bereits auch schon vorher Lee Oskar Mundharmonikas gekauft, an denen ich nichts auszusetzen habe. Und das, obwohl ihre Stimmplatten nur mit drei Schrauben mit dem Kanzellenkörper zusammengehalten werden. Natürlich gibt es andere Harps, die besser ansprechen. Jedoch sind diese in der Anschaffung auch deutlich teurer.
Einzig für Overblows war die Major Diatonic 1910 nicht richtig eingestellt. Denn die Overblows gelingen nur ansatzweise und kippen dann schnell wieder. Die Lee Oskar ist dafür bekannt, dass sie bei Overbends keine gute Figur macht.
Denn sie neigt auch bei richtiger Einstellung der Lösabstände bei Overblows und Overdraws dazu, zu quietschen. Das ist bei anderen Herstellern auch mal der Fall, aber nicht so stark, wie bei der Lee Oskar. Ich habe das auch feststellen können. Zusätzlich gab es bei Bends auch diese unangenehmen Pfeiftöne. Diese Schwäche ist allerdings nur dann relevant, wenn man diese Spieltechniken einsetzt.
Insgesamt hat die Lee Oskar out of the Box eine gute Einstellung.
4 Sound
Kommen wir nun zu einer der wichtigsten Eigenschaften der Lee Oskar Major Diatonic. Denn wie klingt sie denn eigentlich?
Hier muss man zwischen Einzeltönen und Akkorden unterscheiden. Viele Leute attestieren der Lee Oskar ein dünnes Klangbild oder dass sie nicht voll klingen soll. So ganz würde ich das nicht unterschreiben.
Vom Klang-Charakter geht die Lee Oskar bei den Einzeltönen eine Spur in Richtung einer Chromatischen Mundharmonika. Das liegt einmal an ihrem schönen und etwas braven Klang, was vermutlich an ihrer wohltemperierten Stimmung liegt. Sie klingt klar, angenehm, aber auch glatt. Ihr fehlt das Raue, was zum typischen Blues dazugehört. Das Brave legt sich aber, sobald man die Harp Blues-typisch über einen Verstärker spielt.
Und dann fällt auf, dass sie sich beim starken Anspiel einen Hauch verstimmt, so wie es bei Chroms auch der Fall ist. Das heißt, sie ist sehr dicht und reagiert empfindlich auf jeden Lufthauch. Nebengeräusche hört man beim Spielen nicht, sie ist also sehr dicht.
Die Lee Oskar hat dafür eine andere Dynamik im Vergleich zu anderen Fabrikaten. Das liegt daran, dass die Major Diatonic im Vergleich sehr früh schon eine große Lautstärke erreicht. Andere Harps brauchen dafür länger. Bei der Lautstärke spielt die Lee Oskar auch in der vordersten Reihe mit.
Die Akkorde klingen auf der Lee Oskar nicht so voll, wie auf anderen Harps. Das liegt an ihrer speziellen Feinstimmung. Der Blas-Akkord klingt rau. Dafür ist der Zieh-Akkord in der untersten Oktave gut gelungen. Der Mollakkord ab Kanal 4 Ziehen ist dagegen sehr ruppig.
5 Stimmgenauigkeit
Die Lee Oskar Major Diatonic ist bekanntlich in Richter-Stimmung gestimmt. Sie verfolgt aber, im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten dieser Gattung, einen anderen Ansatz hinsichtlich ihrer Feinstimmung.
Denn diese ist eine Kompromissstimmung, die von einer gleichstufigen, wohltemperierten Stimmung ausgeht, welche bei allen Tasteninstrumenten verwendet wird. Andere Harps gehen dagegen von der reinen Stimmung aus und verändern diese geringfügig.
Stark vereinfacht gesagt, ist die reine Stimmung besser für Akkorde. Die wohltemperierten Stimmungen sind besser für Melodien in allen Tonarten geeignet. Alle Hersteller nutzen einen Kompromiss aus beiden.
Bei der Lee Oskar* ist dieser Kompromiss näher an den Tasteninstrumenten. Das passt zu einer Vielzahl moderner Stilrichtungen sehr gut. Im traditionellen Blues jedoch, klingt es nicht mehr so ganz authentisch, denn dort spielen Akkorde eine wichtige Rolle. Und die klassische Hohner Stimmung, die auf den Aufnahmen der Meister zu hören ist, ist nah an der reinen Stimmung.
Die Lee Oskar ist daher eher mit der Hohner Golden Melody* vergleichbar, welche ebenfalls eine wohltemperierte Stimmung hat.
Im Blick auf die Stimmgenauigkeit war das mir vorliegende Exemplar eigentlich ganz gut gestimmt. Die Oktav-Reinheit lies ausgerechnet beim Grundton allerdings zu wünschen übrig. Hier war eine starke Schwebung gegeben. Ansonsten war nur ein weiterer Ton leicht unrein. Das ist insgesamt ziemlich gut.
6 Wartung und Reinigung
Bei der Wartungsfreundlichkeit spielt die Lee Oskar Major Diatonic 1910* in der obersten Liga. Denn sie verfügt über all diejenigen Eigenschaften, die die Wartung und Reinigung einfach machen.
Da wäre einmal die komplette Verwendung von Schrauben zu nennen. Dadurch lässt sie sich sehr leicht auseinanderbauen. Einen Abzug bekommt sie für die Mutter, die für die Deckelschrauben verwendet wird. Denn diese ist nur sehr fitzelig wieder anzuschrauben. Das hat sie allerdings mit der Hohner Special 20* gemeinsam.
Zusätzlich hat die Lee Oskar einen Kunststoff-Körper. Dadurch nimmt sie keinen Schmutz auf und lässt sich auch einfach reinigen. Man kann sie sogar komplett in Wasser legen, ohne dass sie kaputt geht.
Zusätzlich können die Stimmplatten leicht gegen im Handel erhältliche Austauschplatten* gewechselt werden. Dabei ist es allerdings nachteilig, dass man immer einen Satz von zwei Stimmplatten kaufen muss. Der beworbene Preisvorteil ist darum nicht so groß. Zumal eh meistens die Ziehtöne kaputt gehen und man dann im Zweifelsfall ungenutzte Blaston-Platten herumliegen hat.
Lee Oskar 1910 Major Diatonic im Vergleich
Im folgenden vergleichen wir die Lee Oskar Major Diatonic 1910 mit anderen Mundharmonika-Modellen:
Lee Oskar Major Diatonic vs Hohner Special 20
Die Lee Oskar Major Diatonic* ist im Vergleich mit der Hohner Special 20 sehr ähnlich. Das ist kein Wunder, denn im Prinzip handelt es sich um eine Weiterentwickelung des Klassikers aus Trossingen.
Ergonomie & Ansprache
Die Hohner Special 20* ist etwas höher, die Lee Oskar hat etwas flachere Deckel. Die Unterschiede sind vernachlässigbar. Ein Unterschied ist die Abrundung der Kanzellenöffnungen, die bei der Lee Oskar vorhanden ist, jedoch bei der Special 20 fehlt. Auch dieser Unterschied ist in der Praxis sehr gering. Wer jedoch abgerundete Kanzellenöffnungen von Hohner bevorzugt, für den lohnt sich ein Blick auf die Hohner Rocket, die wiederum eine Weiterentwicklung der Special 20 ist.
In Sache Ansprache sind beide Harps, sowohl die Major Diatonic, also auch die Special 20, in etwa gleich gut. Die Special 20 neigt bei Bends und Overbends allerdings nicht so sehr zum Quietschen, wie die Lee Oskar. Dafür ist die Lee Oskar lauter.
Klangeigenschaften
Beide Mundharmonikas unterscheiden sich allerdings im Klang. Die Lee Oskar hat einen reineren, lieblicheren Klang, während die Special 20 heller und etwas rauer klingt. Zudem hat die Lee Oskar* aufgrund ihrer Feinstimmung einen anderen Sound. Bei ihr klingen Akkorde weniger voll und mit mehr Reibung, als bei der Hohner Special 20*.
Lee Oskar Major Diatonic vs Seydel Blues Session Steel
Die Lee Oskar Major Diatonic ist vergleichbar mit der Seydel Blues Session Steel. Denn beides sind Mundharmonikas mit Kunststoffkörper. Sie haben also beide die gleichen Vorteile, wie verdeckte Stimmplatten.
Ergonomie & Spielgefühl
Bei der Ergonomie und dem Spielgefühl schneidet die Session Steel von Seydel besser ab. Bei ihr sind wirklich alle Ecken und Kanten abgerundet. Bei der Lee Oskar ist die Seite noch scharfkantig. Die Lee Oskar ist aber nicht so hoch, während die Blues Session Steel relativ dick ist. Was einem besser gefällt, ist persönlich zu entscheiden.
Die Verarbeitung und die Materialien der Seydel Mundharmonika* ist viel besser, als die der Lee Oskar. Einen Unterschied machen auch die Stimmzungen. Diese sind bei der Lee Oskar aus Messing, während sie bei der Session Steel aus Edelstahl bestehen. Letzteres ist weniger korrosionsanfällig und länger haltbar.
Ansprache & Klang
Die Ansprache beider Kandidaten ist vergleichbar. Ab Werk sind meiner Meinung nach die Lee Oskars etwas besser eingestellt. Das gilt aber nicht für Overblows. Was die erzielbare Lautstärke angeht, sind beide in etwa gleich.
Vom Klang her sind sich beide Mundharmonikas ähnlich. Die Lee Oskar* klingt aber reiner, hat weniger Obertöne und hat einen leichten Chrom-touch. Die Blues Session Steel* klingt eher nach einer traditionellen Mundharmonika.
Lee Oskar Major Diatonic vs Hohner Marine Band Deluxe
Die Lee Oskar Major Diatonic ist eine ganz andere Art von Mundharmonika im Vergleich zur Hohner Marine Band. Denn bei der Lee Oskar besteht der Kanzellenkörper aus Kunststoff, statt aus Holz bei der Marine Band. Das bringt mit sich, dass die Stimmplatten bei der Lee Oskar vom Kunststoff verdeckt sind.
Ergonomie & Ansprache
Dadurch ist die Lee Oskar wesentlich schonender für die Lippen, als die Marine Band. Oder alle davon abgeleiteten Harps, wie etwa die Marine Band Deluxe oder die Marine Band Crossover. Durch den Kunststoff gleitet die Mundharmonika auch besser durch die Lippen.
Auch das Gefühl in den Händen ist bei der Lee Oskar Major Diatonic wesentlich besser, weil alle Ecken und Kanten abgerundet sind.
Die Ansprache der Marine Band Deluxe ist besser, als bei der Lee Oskar. Aber die Lee Oskar hat ebenfalls schon eine gute Ansprache und muss sich wirklich nicht verstecken.
Sound
Vom Sound her bekommt man bei der Lee Oskar allerdings nicht dasselbe, wie bei der Marine Band. Die Marine Band verkörpert den klassischen Sound, den man von einer diatonischen Mundharmonika erwartet. Die Lee Oskar hingegen geht ein wenig in Richtung Chromatischer Mundharmonika und hat einen lieblicheren Klang.
Die Marine Band* ist für den originalen Blues Sound besser geeignet. Die Lee Oskar* eignet sich hingegen eher für Rock und Jazz, bei dem man mehr im Einklang mit Keyboards stehen will.
Pro & Contra
Pro – Was gefällt
-
sehr gute Ergonomie und Spieleigenschaften
-
deutliche Kennzeichnung der Tonart in gängigsten Positionen
-
gute Verarbeitung und Materialien
-
langlebig
Contra – Was ist mir aufgefallen
-
Stimmung und Lösabstände ab Werk unterliegen Schwankungen
-
neigt bei Overbends und bei Bends bei hohen Tönen zum Quietschen
Bewertungs-Kategorien
Und so setzt sich die Bewertung der getesteten Lee Oskar Major Diatonic 1910 zusammen:
Fazit
Die Lee Oskar Major Diatonic* im Test ist im Vergleich zu anderen Mundharmonikas eine von vielen Spielern gern genutzte Harp. Das liegt daran, dass sie sich sehr angenehm spielen lässt und eine exzellente Langlebigkeit hat. Zudem ist sie wartungsfreundlich.
Ihre Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind hochwertig. Man bekommt viel fürs Geld. Abzüge bekommt sie allerdings bei der Einstellung. Denn ab Werk ist sie nicht so gut gestimmt und es kommt immer wieder vor, dass die Lösabstände zu groß sind. Die Ansprache kann also mehr variieren, als bei anderen Herstellern. Bei meinem Exemplar war sie allerdings top.
Bei Overbends leistet sich die Lee Oskar eine Schwäche, weil sie zum Pfeifen neigt. Allerdings verwenden die meisten Spieler diese Spieltechnik in der Praxis eh nicht. Darum kann dieser Punkt je nach Verwendung unwichtig sein.
Die Lee Oskar Major Diatonic 1910* eignet sich für eine breite Palette an Musikstilen. Für traditionellen Blues ist sie mit kleinen Abstrichen geeignet, da sie von ihrer Feinstimmung eher für andere Musikstile gedacht ist. Aufgrund ihrer Spieleigenschaften kann sie sowohl Anfängern, als auch Fortgeschrittenen sehr gut empfohlen werden.
Bewertung: (gut)
Preis-Leistungsverhältnis: (gut)
Preis: 35 Euro
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Let the good times roll – Mark
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