Spitzmund oder Tongue Block – das ist hier die Frage. Welcher Spielansatz ist auf der Mundharmonika wirklich der beste? Erfahre in diesem Artikel was für Vor- und Nachteile die zwei Spielweisen haben. Und finde jetzt heraus, welcher für dich der beste ist.
Überblick – Spitzmund versus Tongue Blocking
In der Mundharmonika-Szene gibt es zwei Lager, die heftige Diskussionen darüber führen, was besser ist.
In der einen Ecke sind die Spieler, die mit dem Spitzmund spielen. Dieser Mundansatz wird Englisch auch Lip-Purse oder Pucker genannt. Der Spitzmund ist heute für viele der intuitivere Einstieg.
Es fällt auf: Mit dem Spitzmund spielen vor allem Spieler, die auf der diatonischen Mundharmonika virtuos spielen. Das heißt, schnell und mit allen chromatischen Tönen. Auf der Chromatischen Mundharmonika spielen vor allem Jazz-Spieler mit diesem Ansatz. Das liegt daran, dass einige wenige Dinge damit schneller spielbar sind.
In der anderen Ecke sind die Tongue-Blocker, zu deutsch auch abgedecktes Spiel genannt. Die Spieler mit der abdeckenden Zunge sind meistens die warnende Fraktion, die darauf besteht, dass dies die einzig wahre Spielweise sei.
Ganz unrecht haben sie damit nicht. Denn dieser Spielansatz wird vor allem in traditionellen Blues-Stilen eingesetzt. Bei der Chromatischen Mundharmonika sind es vor allem Spieler der Klassik, die auf die abgedeckte Spielweise schwören.
Jedes der beiden Lager behauptet von seinem Ansatz, dass er besser ist. Und dass der andere schlechter ist. Oft sind gerade Einsteiger verwirrt und unsicher, was sie jetzt einsetzen sollen.
Aber was stimmt nun wirklich? Gibt es den klar überlegenen Mundansatz beim Mundharmonikaspiel? Schauen wir uns das mal im Folgenden hinsichtlich einiger Kriterien an.
Beim Tongue Block wird die Zunge auf die Kanzelle der Mundharmonika gelegt. Sie deckt alle Kanäle bis auf einen ab, damit man so einen einzelnen Ton spielen kann.
Die diatonische Mundharmonika wurde von Joseph Richter ursprünglich so angeordnet, dass man auf ihr Volksmusik mit der abdeckenden Zunge spielt. Denn die Kombination von Akkorden mit der Melodie war für Volksmusik ideal.
Auf der Packungsbeilage von Hohner wurde darum bis in die 1950er das Spiel mit dem abdeckenden Ansatz erklärt. Darum haben bis zu diesem Zeitpunkt viele mit diesem Ansatz begonnen. Also auch die Blues-Spieler der 1930er, 1940er und 1950er.
Was ist der Spitzmund, Lip Pursing oder Pucker?
Als der Hersteller die Anleitung weggelassen hat, haben die Spieler seit den 1960ern ganz intuitiv mit dem Spitzmund angefangen. Das heißt, alle Blues- und Rockspieler haben seitdem mit dem Spitzmund begonnen zu spielen.
Beim Lip Pursing, auch Puckering genannt, formst du mit den Lippen eine Art Kussmund. Da die Lippen hier vorne spitz sind, wird auch mit diesem Ansatz nur ein einzelner Ton gleichzeitig gespielt. Von der Mundform kommt auch die deutsche Bezeichnung „Spitzmund“ des Ansatzes.
Einstieg – was ist leichter, Tongue Block oder Pucker?
Ob du mit dem Spitzmund oder mit Tongue Blocking spielen sollst, diese Frage stellt sich meistens ganz am Anfang. Denn schließlich willst du sowohl einen leichten Einstieg, als auch eine Spielweise, die dir alle Möglichkeiten eröffnet.
Beim Einstieg gibt es einen klaren Gewinner, er fällt den meisten mit dem Puckering im Spitzmund einfacher. Das liegt daran, dass es sich für die Mehrzahl der Spieler intuitiver anfühlt, weil die geschürzten Lippen aus dem Alltag vertraut sind.
Die Mundform im Spitzmund fühlt sich an wie Pfeifen oder die Mundform wenn wir ein „ü“ sprechen. Das ist uns allen sehr vertraut. Darum kannst du mit dem Lip Pursing oder auch Spitzmund relativ schnell einfache Melodien spielen.
Im Vergleich dazu ist es am Anfang schon gewöhnungsbedürftig, die Zunge zu verwenden, um ein Loch zu formen und ständig die Zunge mitzuführen. Zudem ist der Speichelfluss am Anfang größer, was auch viele abschreckt.
Aus dem Grund fällt das abgedeckte Spiel im Tongue Block den meisten am Anfang wesentlich schwerer.
Viele Mundharmonika-Lehrer empfehlen darum, mit dem Pucker zu starten und die Zungen-Block-Methode später zu lernen. Denn so fällt der Einstieg leicht und nachdem du schon mehr Erfahrung hast, kannst du den anderen Ansatz auch bald beherrschen.
Das Argument fürs Tongue Blocking lautet andersherum oft: Gerade weil es schwerer zu lernen ist, soll man damit möglichst früh anfangen. Dabei wird übersehen, dass wenn man das eine kann, man das andere schneller lernt. Es ist also nicht so, als ob es dann doppelt so lang dauert.
Die Entscheidung ist aber individuell. Denn einige mögen von Anfang an den Zungen-Block besser und das ist dann auch völlig in Ordnung.
Bending und Overbending – mit Spitzmund einfacher oder mit Zungen-Block?
Noch relevanter, als der einfache Einstieg, sind die Möglichkeiten, die du mit dem jeweiligen Ansatz als fortgeschrittene Spielerin oder Spieler hast. Hier sind die wichtigsten Techniken das Bending und Overbending, die dir viele neue klangliche Facetten eröffnen. Diese sind freilich nur auf der diatonischen Mundharmonika so richtig von Bedeutung.
Beides ist mit der Lip Pursing Spielweise mit spitzem Mund definitiv einfacher zu erlernen. Der Grund dafür liegt darin, dass du bei beiden Spielweisen die Zunge einsetzt um diese zusätzlichen Töne zu erzeugen.
Bei der Spitzmund-Spielweise ist die Zunge frei beweglich, während die Zunge im abgedeckten Spiel quasi an den Kanzellen der Harp festklebt. Darum ist die Zunge im Tongue Block nicht so beweglich.
Diese eingeschränkte Beweglichkeit hindert aber das Spielen von Bends und Overdraws. Es ist so ein bisschen wie das Sprechen mit gelähmter Zunge. Du musst also hier zusätzlich zum Benden noch um dieses Handicap der festsitzenden Zunge herumarbeiten. Darum ist das Lernen von Bending und Overbending damit deutlich schwerer.
Natürlich ist es nicht unmöglich, wie auch die Blues-Meister gezeigt haben. Es bleibt jedoch schwieriger zu Lernen und es bedarf mehr Übung. Bendings können aus dem selben Grund mit dem Spitzmund schneller und flüssiger als im Tongue Block gespielt werden.
Dazu kommt, dass Overbends durch diese Einschränkung sehr viel schwerer zu spielen und kontrollieren sind. Darum bevorzugen vor allem die schnellen Virtuosen auf der diatonischen Mundharmonika den Spitzmund gegenüber dem Tongue Block.
Im Blues, in dem es eher gemächlich vor sich geht, stört das dagegen kaum. Und die meisten reinen Blues-Spieler können heute auch gar keine Overbends spielen. Denn diese wurden erst 20 Jahre nach der Blütezeit der Blues-Meister entdeckt und spielen dort keine Rolle.
Verfügbarkeit von Ausdruckstechniken
Neben den Bends gibt es noch eine Reihe weiterer Spielweisen, die dir erlauben deinen Klang auszuschmücken.
Die klare Abgrenzung von aufeinanderfolgenden Tönen ist eine dieser Techniken. Sie wird nicht nur beim Spiel im Staccato benötigt. Sondern auch wenn schnelle Melodien gespielt werden sollen, ist also ziemlich wichtig.
Sehr schnelle, abgegrenzte Töne sind nur so richtig mit dem Spitzmund möglich. Denn hier wird die Zunge dazu genutzt die Töne von einander zu trennen. In der abgedeckten Spielweise ist dies aufgrund der fixierten Zunge nur eingeschränkt möglich. Es gelingt trotz Übung auch nur bis in ein mittleres Tempo.
Neben dem Staccato gibt es auch ein paar Spielweisen, die vor allem zur Ausschmückung dienen. Das heißt, sie fügen dem Klang etwas hinzu, sind aber nicht essentiell. Diese sind sozusagen der Zuckerguss auf dem Kuchen.
Mit der Zunge ist beispielsweise schneller Wechsel zwischen Akkorden und Melodie möglich. In der Volksmusik war diese Art des Spiels früher sehr verbreitet wenn man ganz alleine ohne Begleitband oder Gitarre spielt. In einer Band stört diese Spielweise meist, weil die rhythmische Begleitung mit den anderen Instrumenten zusammenstößt.
Diese Ausschmückungen sind vor allem mit dem Zungenblock leichter zu spielen. Beispiel dafür sind das Spielen von Intervallen, Sprünge über mehrere Kanäle durch Verschieben der Zunge oder das Flattern. Oder auch Slaps.
Im traditionellen Blues werden diese Ausschmückungen oft genutzt um den Klang etwas abwechslungsreicher zu machen. Sie sind aber nicht alle in jeder Musikrichtung passend.
Viele dieser Kniffe kannst du auch mit dem Spitzmund spielen oder sie imitieren. Sie sind dann lediglich entweder erst mit Übung flüssig zu spielen. Oder sie klingen geringfügig anders.
Insgesamt hat die abdeckende Zunge in dieser Kategorie die Nase vorn. Die Zusatztechniken bekommt man im Tongue Block nicht geschenkt. Denn sie muss man alle intensiv üben.
Klang – was klingt besser, Lip Purse oder Tongue Block?
Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist natürlich der Klang. Schließlich möchtest du auch so klingen, wie deine Vorbilder. In dieser Hinsicht unterscheiden sich beide Spielweisen.
Der Klang der Spitzmund-Spielweise ist heller, klarer und brillanter. Manche sagen auch trompetenhaft dazu. Er sticht im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten mehr hervor, klingt dafür auch etwas dünner.
Der Sound im Tongue Block wird oft als dumpfer, weicher aber auch als fetter, runder und voller beschrieben. Im Konzert mit anderen Instrumenten tritt dieser Sound eher in den Hintergrund.
Steve Baker hat es im Akustik-Labor von Hohner einmal nachgemessen. Dabei hat er festgestellt, dass im Zungen-Block mehr die fundamentalen Töne vorhanden sind. Die Pucker-Spielweise hatte dagegen mehr Obertöne.
Man kann es auch anders interpretieren. Denn es kann auch sein, dass das abgedeckte Spiel die natürlichen Obertöne des Klangs dämpft. Dadurch sind diese natürlich weniger vorhanden, die tiefen Fundamentaltöne aber stärker.
Beim elektrischen Spiel über Verstärker ist ein Tongue Block meistens näher an dem klassischen Chicago Blues Sound dran. Der Spitzmund klingt dagegen moderner und rockiger.
Allerdings muss man eines sagen: Man kann den Klang beider Ansätze aneinander angleichen. Das machen dann auch viele Spieler, die beides einsetzen. Damit der Klang gleich bleibt, wenn man zwischen beidem wechselt.
Die oben geschilderte Klang-Charakteristik ist also nur das, was du „out-of-the-Box“ bekommst. Also der Standard-Klang. Mit etwas Arbeit an deinem Ton, klingen beide Ansätze gut. Was für dich besser klingt, bleibt letztlich eine persönliche Entscheidung, denn das ist Geschmackssache.
Realitätscheck: Der Ansatz berühmter Spieler
Oft wird behauptet, dass man nur mit dem abgedeckten Spiel im Tongue Block richtig gut klingen kann. Als Begründung dafür wird oft darauf verwiesen, dass die Meister der diatonischen Harp alle mit Zungen-Block gespielt hätten. Aber stimmt das wirklich?
Zunächst ist es nicht von der Hand zu weisen, dass viele Spieler aus den 1940ern und 1950ern mit abgedeckter Zunge gespielt haben.
Blues-Meister: Alles Tongue-Blocker?
Im Prinzip gilt das für die meisten klassischen Blues Spieler bis Anfang der 1960er.
Darunter sind dann auch Blues Meister wie Sonny Boy Williamson (beide), Little Walter Jacobs und Big Walter Horton. Diese sind auch heute noch für ihr Spiel und ihren Klang verehrt.
Allerdings haben damals nicht alle exklusiv mit der Zunge gespielt. Blues Meister wie Junior Wells und Paul Butterfield sind zum Beispiel genauso verehrt. Sie spielten aber ausschließlich mit dem Spitzmund.
Daneben gab und gibt es auch Spieler, die beide Ansätze kombinieren und mischen. Sonny Terry ist ein klassisches Beispiel dafür. Denn er spielte meistens mit dem Spitzmund, setzte aber auch mal den Zungenblock ein.
Und viele moderne Blues-Harp Idole machen es heute genauso. Kim Wilson gilt beispielsweise als einer der größten Blues Spieler unserer Zeit. Und er hat bis vor kurzem alle seine Bends exklusiv mit dem Pucker-Ansatz gespielt. Tatsächlich ist es so, dass die meisten modernen Profi-Spieler so vorgehen und beide Ansätze kombinieren.
Wie sieht es aber außerhalb der Blues-Szene aus?
Wer spielt im Rock mit Spitzmund?
In der Rock-Musik dominiert der Spitzmund. Die meisten Rock-Harper haben das Spielen seit den 1960ern gelernt. Darum spielen beinahe alle bedeutenden Rock-Spieler mit dem Pucker-Ansatz. Beispiele für Spitzmundspieler sind Mick Jagger von den Rolling Stones, Steve Tyler von Aerosmith, John Popper von den Blues Travelers, Lee Oskar von War oder Huey Lewis.
Das gleiche Bild ergibt sich auch über alle Rock-Richtungen bis zum Punkrock. Die große Ausnahme ist Magic Dick der G. Geils Band, der wiederum mit abgedeckter Zunge spielt. Jason Richie ist ein aktueller Rock-Virtuose der gemischt spielt. Er spielt meistens mit Pucker und setzt Tongue-Blocking gezielt ein.
Country-Pucker
In der Country-Musik hat ein Mann den Sound geprägt. Die Rede ist von Charlie McCoy und er ist ein Lip Purser. Der Großteil aller Country-Harp Spieler tun es ihm gleich und spielen im Spitzmund.
Vorbilder im Jazz
Im Jazz wird sowohl auf der Chrom, als auch auf der diatonischen Mundharmonika meistens mit dem Spitzmund gespielt. Beispiele dafür sind auf der Diatonischen Harp Howard Levy und Konstantin Reinfeld.
Toots Thielemans hat die Chromatische Mundharmonika im Jazz populär gemacht und ist auch heute dafür noch das große Vorbilder aller Jazzer. Er hat ausschließlich im Spitzmund gespielt.
Klassische Musik – Wer spielt Pucker?
In der Klassischen Musik hingegen, wird die Chrom meistens mit abgedeckter Zunge gespielt, weil man mit ihr schnelle Sprünge spielen kann.
Larry Adler ist ein weiteres Chrom-Idol, der dagegen nur mit Lip Pursing gespielt hat. Er wurde zwar durch seine Stücke mit klassischer Musik bekannt, hat aber tatsächlich eine breite Palette von Musikrichtungen abgedeckt.
Wer spielt mit welchem Ansatz?
Wie du siehst: Anders als die Behauptung vieler Blues-Traditionalisten, gibt es durchaus viele Mundharmonika-Meister, die Pucker einsetzen. Sogar im traditionellen Blues. Und viele dieser Spieler sind auch noch für ihren fetten Ton bekannt. Tatsächlich spielen heute die meisten Blues-Spieler mit beiden Ansätzen.
Vor allem in moderneren Musikrichtungen, dominiert der Spitzmund. In der Realität sind die Dinge eben doch nicht so einfach gelagert.
Tongue-Block oder Spitzmund – was ist wirklich besser?
Was ist nun unterm Strich besser: Spitzmund oder Tongue Block?
Am besten ist zu Beginn das, was dir das Leben einfacher macht und das dir den erwünschten Sound gibt. Wähle darum wenn du beginnst das, was dir leichter fällt. Bei den meisten ist das heute einfach der Spitzmund. Wenn dir das abgedeckte Spiel leichter fällt, dann starte mit diesem.
Bedenke: Gerade beim Einstieg, gibt es so vieles, was neu zu lernen ist. Warum sollte man es sich darum „aus Prinzip“ schwerer machen, als unbedingt notwendig? Wenn du schon spielen gelernt hast, dann kannst du auch den anderen Ansatz einfach lernen. Bei mir ging das auch schnell.
Die meisten Mundharmonika-Lehrer und Bücher empfehlen darum auch mit dem Pucker im Spitzmund zu starten. Es sind nur ein paar Spieler, die ausschließlich Blues spielen, die auf die abgedeckte Zunge bestehen.
Wenn du dich ausschließlich in der traditionellen Blues-Nische aufhalten möchtest, ist da etwas dran. Zumindest wenn du exakt so klingen willst, wie die Blues-Spieler der 1940er und 1950er.
Gerade wenn du aber auch anderes oder moderneres als Blues spielen möchtest, ist der Tongue Block nicht immer optimal. Zum Beispiel sind so abgefahrene Dinge, wie sie Jason Richie, Howard Levy oder Carlos del Junco spielen nur wirklich mit Pucker hinzubekommen.
Auch fortgeschrittene Dinge, wie das Bending oder Overbending sind mit dem Zungen-Block viel schwerer zu erlernen.
Es gibt also keinen klaren Gewinner, denn beide Spielweisen haben ihre Vorteile aber auch Nachteile. Die meisten Spieler verwenden heute beide Techniken, weil man dadurch die Vorteile beider Ansätze ohne die jeweiligen Nachteile hat. Das erlaubt es dir dann auch mehr Facetten ins Spiel reinzubringen.
Eigentlich ist die ganze Diskussion für die eine oder andere Technik schon fehlgeleitet. Die Frage ist nicht das eine ODER das andere. Sondern was du zuerst lernen sollst.
Fazit
Du solltest bei der Wahl deines Ansatzes am Anfang pragmatisch sein. Das heißt, nimm einfach das, was für dich einfacher ist. Wenn dein Ansatz dir zu Beginn größere Probleme bereitet, dann wähle den, der es dir leichter macht.
Nur weil du mit einer Spielweise angefangen hast, heißt es nicht, dass du diese für den Rest deines Musiker Lebens beibehalten musst. Später kannst du den anderen Ansatz auch noch dazulernen. Als fortgeschrittener Spieler solltest du eh alle Ansätze beherrschen um ihre Vorteile zu kombinieren.
Entscheide dich auch anhand der Musikrichtungen, die du spielen möchtest. Bei Rock, Country, Schlager oder Jazz, bist du mit dem Spitzmund gut aufgehoben. Bei Blues und Volksmusik ist das abgedeckte Spiel im Tongue Block für dich langfristig besser.
Vom Klang her ist Tongue Blocking runder und dumpfer, der Spitzmund dagegen hell und klar. Was dir besser gefällt, ist deine Geschmackssache.
Bending und Overbending ist mit dem Spitzmund wesentlich einfacher zu lernen. Weitere Spielweisen für die Ausschmückung deines Sound, sind mit dem Zungen-Block leichter. Aber auch hier heißt es nicht „Entweder, Oder“, denn du kannst diese Techniken oft unabhängig vom Ansatz spielen oder imitieren. So machen das heute auch die meisten Profis.
Auch wenn es immer wieder behauptet wird, kannst du sehr wohl auch Blues mit dem Spitzmund spielen. Im traditionellen Blues bist du trotzdem mit dem Tongue Block am besten aufgestellt. In den meisten modernen Musikrichtungen dominiert heute der Spitzmund.
Mach es dir nicht zu kompliziert, lass dir keinen Bären aufbinden und bilde dir deine eigene Meinung.
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Let the good times roll – Mark
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